HANNOVER. Die niedersächsische Europaministerin Birgit Honé (SPD) hat gefordert, die Belange von Frauen mehr in den Blick zu nehmen. „Es braucht eine feministische Betrachtungsweise aller politischen Bereichen“, sagte sie laut der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung.
Die angebliche Benachteiligung von Frauen zeige sich etwa beim Gehalt. So würden Männer für die gleiche Arbeit besser bezahlt. Kritik übte die Sozialdemokratin auch an der Politik der EU. So fördere Brüssel vorrangig männlich dominierte Arbeitsfelder. Überdies seien Frauen auch „seit jeher“ im EU-Parlament unterrepräsentiert. „Das wirkt sich auf die Politik aus“, kritisierte sie.
Die Ampel-Koalition verfolgt als erste deutsche Bundesregierung nach eigenen Angaben eine „feministische Außenpolitik“ unter der Leitung von Ressortchefin Annalena Baerbock (Grüne). Das Konzept sei nicht bloß ein Themenfeld, sondern eine Leitlinie, hatte sie im April erklärt. „Wir möchten mit unserer Politik nicht nur Frauen voranbringen. Wir wollen gleiche Rechte, gleiche Repräsentation und angemessene Ressourcen für alle Menschen, die marginalisiert sind, sei es aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer sexuellen Orientierung.“ (zit)