BERLIN. In ganz Deutschland ist es erneut zu größeren Protesten gegen die Corona-Maßnahmen der Bundes- und Landespolitik gekommen. Eine der größten Demonstrationen gab es am Montag abend mit rund 10.000 Teilnehmern in Rostock. Sie zogen vom Hafen in die Innenstadt und machten dabei ihrem Unmut über eine drohende allgemeine Impfpflicht und „Corona-Terror“ Luft.
Die Polizei wies die Demonstranten darauf hin, daß der Aufzug nicht genehmigt sei. Bis auf einzelne Rangeleien und zwei Festnahmen verlief der Protestzug jedoch weitgehend friedlich. Auch in Schwerin, Greifswald und Neubrandenburg gab es sogenannte Spaziergänge mit teils mehreren tausend Teilnehmern.
In Thüringen zählten die Behörden laut Nachrichtenagentur landesweit etwa 14.000 Anti-Corona-Demonstranten, so zum Beispiel in Gera mit offiziell 2.200 Teilnehmern und in Erfurt, wo sich 600 Menschen beteiligten. Auch hier vermeldete die Polizei außer kleineren Auseinandersetzungen keine größeren Vorfälle.
Krawall in Mannheim, friedlicher Protest in Magdeburg
Anders dagegen in Baden-Württemberg. Hier wurden in Mannheim bei einer nicht angemeldeten Demonstration nach Polizeiangaben 13 Einsatzkräfte verletzt. Gegner der Corona-Maßnahmen hätten Widerstand geleistet und sich körperliche Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Ein verletzter Beamter sei ins Krankenhaus gebracht worden.
In Sachsen-Anhalt hingegen verhielten sich die Demonstranten friedlich. In der Landeshauptstadt Magdeburg zogen rund 3.000 Menschen zum Domplatz. Sie seien auf Abstand gelaufen und hätten sich friedlich verhalten, sagte eine Polizeisprecherin laut dpa. Auch in Halle, Halberstadt, Naumburg und Bitterfeld gab es Proteste.
Ein ähnliches Bild bot sich im benachbarten Freistaat Sachsen. Hier verzeichneten die Behörden Demonstrationen in Dutzenden Städten, Gemeinden und Landkreisen mit mehreren tausend Teilnehmern.
Rund 3.000 Teilnehmer in Cottbus
In Brandenburg gingen ebenfalls Tausende Bürger an über 30 Orten gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. Allein in Cottbus zählte die Polizei rund 3.000 Teilnehmer.
Deutlich geringere Protestzahlen wurden in Rheinland-Pfalz verzeichnet. Allerdings verhielten sich hier einzelne Teilnehmer nach Behördenangaben aggressiv. Die Polizei habe in Idar-Oberstein und Morbach mehrere Demonstranten zeitweise in Gewahrsam nehmen müssen.
Bereits am vergangenen Wochenende war es deutschlandweit zu großen Demonstrationen gegen 2G-Regeln und die mögliche Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gekommen. (krk)
> Wo überall demonstriert wurde und wird, wer genau hinter den Demos steckt, lesen Sie ab Donnerstag in der kommenden Ausgabe der JF.