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Bernd Zimniok, Demografie, Massenmigration

Gebetsinitiative schon an 400 Orten: Zusammen Rosenkranz beten steckt an

Gebetsinitiative schon an 400 Orten: Zusammen Rosenkranz beten steckt an

Gebetsinitiative schon an 400 Orten: Zusammen Rosenkranz beten steckt an

Rosenkranz
Rosenkranz
Rosenkranzkette: Not lernt beten Foto: picture alliance / dpa | Bernd Von Jutrczenka
Gebetsinitiative schon an 400 Orten
 

Zusammen Rosenkranz beten steckt an

Mitten in der dunkelsten Jahreszeit gehen im ganzen Land Menschen an öffentliche Orte und beten gemeinsam den Rosenkranz: jeden Mittwoch, immer 18 Uhr, in mittlerweile schon mehr als 400 Städten und Gemeinden. Die Gebetsbewegung von unten verbreitet sich wie ein Lauffeuer.
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Not lehrt beten, weiß der Volksmund. Besonders die Gottesmutter Maria gilt seit alters her als die mächtigste Fürsprecherin am Throne Gottes für alle unsere menschlichen Anliegen und Nöte. Eine große Zahl von Wallfahrtsorten mit Namen „Maria Hilf“ gibt davon Zeugnis, auch die Menge der marianischen Anrufungen, die bis in unsere Tage in den Gemeinden verbreitet sind: „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin! Verschmähe nicht unser Gebet in unseren Nöten, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren“, beginnt das älteste bekannte Mariengebet.

Als mächtigste Waffe im Kampf gegen das Böse sehen die Gläubigen indessen den Rosenkranz an: eine meditative Abfolge von Lob und Anrufung Mariens, in deren Zentrum die Heilstaten Jesu Christi stehen. Lange Zeit als „verstaubt“ und „typisch katholisch“ belächelt und abgetan, ist er in den letzten Jahren verstärkt wieder in Gebrauch gekommen zusammen mit der Verbreitung der Eucharistischen Anbetung in den Kirchen. Gewöhnlich nehmen ihn die Gläubigen nur in den Gotteshäusern in die Hand, manche beten ihn unbemerkt und beharrlich vor dem Beginn der heiligen Messe, die unbekannten Vielen auch zu Hause.

Doch in diesem Advent ist alles anders: Mitten in der dunkelsten Zeit, wo die Christenheit zusammen mit der hochschwangeren Jungfrau auf die Geburt Jesu, des verheißenen Erlösers wartet, gehen im ganzen Land Menschen an öffentliche Orte und beten gemeinsam den Rosenkranz: jeden Mittwoch, immer 18 Uhr, in mittlerweile schon mehr als 400 Städten und Gemeinden.

Wofür und warum? „Um unser Land, das aktuell eine der schwersten Krisen seiner Geschichte erlebt, der Gottesmutter anzuvertrauen, und um sie um Hilfe für alle Bürger zu bitten.“ So steht es auf der Internetseite www.deutschland-betet-rosenkranz.de und dem mitveröffentlichten Handzettel, über die die Beter von einander wissen und neue hinzustoßen können. Übertitelt ist die Seite mit „Öffentliches Rosenkranzgebet für Deutschland“.

Gruppen in jedem Bundesland

Einladung zum Rosenkranz-Gebet

Wer auf die Netzseite geht und die Karte anklickt, sieht die Deutschlandkarte übersät mit Ortspunkten, an denen Beter sich beteiligen: in jedem Bundesland, schwerpunktmäßig in den katholisch geprägten südwestlichen Landesteilen, aber auch in den östlichen Bundesländern.

Ob in Bremen oder Biberach, ob Essen oder Elbingerode, ob Grevenbroich oder Germering, ob in Koblenz oder Krostitz, in Neckarsulm oder Nordhorn. Eine zentrale Organisation gibt es nicht, die Menschen kommen aus freien Stücken. Wie groß muß die empfundene Not sein, daß die Deutschen hinter dem Ofen hervorkommen und zum Rosenkranz greifen! „Hilf, Maria, es ist Zeit! Mutter der Barmherzigkeit!“

Ganz oben auf die Internetseite hat das fünfköpfige Betreiberteam unübersehbar geschrieben: „Wichtiger Hinweis: Die Initiative ‘Deutschland betet’ organisiert keinen öffentlichen Rosenkranz bei Ihnen vor Ort. Starten Sie selbst ein Rosenkranzgebet oder schließen Sie sich einer bestehenden Gruppe an.“ Selbst beten macht fromm, ist also das Motto! Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!

Der dazugehörige Telegram-Kanal „Initiative Deutschland betet Rosenkranz“ bringt Fotos dieser abendlichen Rosenkranzgebets-Aktion. Da stehen Beter im Kreis um Kerzen, die sie auf den Boden gestellt haben. Sie versammeln sich um eine Marienstatue, die auf einem improvisierten Altar steht, einem Hocker, der mit einem weißen Tischtuch bedeckt ist. Oder auf den Steinen am Boden steht eine kleine Marienstatue mit dem Jesuskind zur Andacht, drumherum ist aus entzündeten roten Teelichtern ein Herz geformt.

Die Gruppen treffen sich vor Kirchen, im Stadtpark oder versammeln sich an Mariensäulen, deren es zahlreiche gibt in Deutschland – in Anklam, Paderborn, Düsseldorf, Eichstätt, Forchheim und vielen anderen Städten wird die Muttergottes geehrt. Manchmal beten Pfarrer und Ordenspriester mit. Manfred Beckert aus Altötting, der das Team auf Telegramm vertritt, möchte die Rosenkranzinitiative, wie er dort schreibt, „ganz besonders auch dem Heiligsten Herzen Jesu und dem Unbefleckten Herzen Mariens anvertrauen“. Daniel Hager in Zaitzkofen bei Regensburg betreut den Internetauftritt technisch.

„Gott segne euch alle und Deutschland“

Jeweils einige kurze Zeilen geben die Gebetsteilnehmer ihren Fotos bei – ganz unmittelbare Glaubenszeugnisse aus dem Volk: „Viele Grüße aus der Wallfahrtskirche Eggerode im Münsterland. Aus zwei Betern wurden 15 und ein Baby. Nach dem Rosenkranz haben wir noch lange gemeinsam gesungen. Denn wer singt, hat keine Angst.“

„In Walldürn wurden zwanzig Beter von unserer himmlischen Mutter zum Rosenkranzgebet zusammengeführt. Allen Menschen hier in Deutschland viel Gnade und Segen! Der ganze himmlische Hof wird für uns einstehen und uns große Hilfe zuteil werden lassen!“

„Wir haben uns in Ochsenhausen an der Mariensäule zum Rosenkranz getroffen und waren gleich 40 Personen. Vergelt’s Gott an alle fürs Kommen.“

Oder: „Heute waren wir in Berlin 24 Geschwister im Rosenkranz. Mehr als dreimal so viele wie letzte Woche. Gott segne unser Land und unsere Kirche.“ Oder: „Heute haben wir uns zum zweiten Mal in Augsburg-Oberhausen zum Gebet eingefunden. Diesmal waren wir acht Personen, ein Passant hat sich uns gegen Ende noch angeschlossen. Deo gratias!“ Oder: „Wir waren heute in Emsdetten 18 Erwachsene und ein Kind. Wir beten immer auch das Gebet der Frau aller Völker und natürlich zum Erzengel Michael.“

„Hier in Murnau haben das erste mal gleich 26 Menschen, evangelische und katholische, gebetet. Wir sangen auch Lieder. Die beiden Polizisten, die den Abend begleiteten, sagten am Ende: ‘Wir haben auch mitgebetet.’ Deo gratias!“

Oder: „Waren heute fünf Erwachsene und neun Kinder in Karlstein am Main. Das 1. Mal. Es war sehr gut! Gott segne Euch alle und Deutschland.“

Neue Gebetsorte auf der Netzseite eintragen

Regional ist es Brauch, den Rosenkranz mit einer Anrufung des Erzengels Michael zu beschließen, des Patrons von uns Deutschen: „Heiliger Erzengel Michael! Verteidige uns im Kampfe! Gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels sei unser Schutz!“

Neue Gebetsgruppen können den Ort ihres Treffpunkts jederzeit auf der Internetseite eintragen. Um mit dem Rosenkranz in der Hand die Muttergottes zu bestürmen, muß es nicht strikt 18 Uhr sein – mancherorts paßt es eben nur zu einer anderen Zeit. Zu welcher Stunde auch immer – Maria wird schon helfen.

Dieses feste Vertrauen ist in Deutschland lebendig geblieben. „Maria, breit den Mantel aus, mach Schirm und Schild für uns daraus. Daß wir darunter sicher stehen, bis alle Stürm’ vorüber gehn“ – so zuversichtlich geht das wohl verbreitetste Marienlied.

Wohlan denn, unsere Fürsprecherin! Wende deine barmherzigen Augen uns zu!

 

Rosenkranzkette: Not lernt beten Foto: picture alliance / dpa | Bernd Von Jutrczenka
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