PARIS. Der Sportartikel-Händler Decathlon hat den Verkauf von Kajaks in zwei nordfranzösischen Städten eingestellt, weil sie von Migranten genutzt werden, um nach England zu kommen. Betroffen sind Geschäfte in Calais und Grande-Synthe, bestätigte das Unternehmen der Nachrichtenagentur AFP.
Demnach war der Vorschlag zu der Maßnahme von den betroffenen Geschäften gekommen. Denn diese Art von Sportbooten seien für die Überquerung des Ärmelkanals nicht geeignet. Jedoch werde dort weiterhin Ausrüstung verkauft, welche die Sicherheit auf See erhöhe, „wie etwa Westen, Paddel oder Thermoschutz“.
Von Januar bis Ende September unternahmen knapp 30.000 Migranten den Versuch, von Frankreich nach England zu kommen. Die Innenminister beider Länder kündigten am Dienstag an, die Zusammenarbeit zu verbessern, um die „gefährlichen Überquerungen“ zu stoppen.
Küstenwache soll illegale Einwanderer zur Umkehr zwingen
Anfang September hatte die Innenministerin von Großbritannien, Priti Patel (Konservative), die Küstenwache angewiesen, über den Ärmelkanal kommende Einwanderer nicht mehr an Land zu lassen. Wie der Guardian berichtete, verpflichtet die Anweisung den Küstenschutz dazu, die Boote von Migranten auf offener See zur Umkehr zwingen.
Im Vorjahr hatte Patel für entsprechende Pläne teils scharfe Kritik unter anderem von dem Eishersteller Ben & Jerry’s geerntet. Das Unternehmen setzte sich in der Vergangenheit mit Slogans wie „Menschen können nicht illegal sein“ für Migranten ein. (ag)