STARZYNA. Eine neue Migrantenkarawane hat sich auf weißrussischem Gebiet zur polnischen Grenze aufgemacht. Videos auf Twitter zeigen eine längere Kolonne mit Menschen aus dem Nahen Osten in einem Waldstück.
Kolejne grupy migrantów są kierowane przez białoruskie służby pod przejście graniczne w Kuźnicy pic.twitter.com/TghHZNVTo5
— Ministerstwo Obrony Narodowej 🇵🇱 (@MON_GOV_PL) November 15, 2021
„Die Migranten haben das Grenzlager verlassen und sind nun auf dem Weg zum polnischen Grenzübergang in Kuznica“, schrieb der weißrussische Journalist Tadeusz Giczan, der der Opposition nahesteht, auf Twitter. „Sie werden von weißrussischen Sicherheitskräften begleitet.“
Migrants have left the border camp and are now heading towards the Polish crossing in Kuznica. They are accompanied by Belarusian security forces. pic.twitter.com/TaAgpz54be
— Tadeusz Giczan (@TadeuszGiczan) November 15, 2021
Mittlerweile haben die ersten von ihnen die Grenze erreicht, wie der polnische Grenzschutz am Montag bestätigte.
Od rana na przejściu granicznym w Kuźnicy po str. białoruskiej gromadzą się nielegalni imigranci. Dołączają do nich kolejne grupy, które do tej pory koczowały przy granicy.Przygotowywana jest próba siłowego forsowania granicy.Wszystko odbywa się pod nadzorem białoruskich służb. pic.twitter.com/6UZgZZaSgS
— Straż Graniczna (@Straz_Graniczna) November 15, 2021
Laut dem polnischen Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak werden die Migranten, vor allem Kinder und Frauen, gewrungen, sich dem Grenzzaun zu nähern, damit weißrussische Medien gezielt entsprechende Fotos schießen können.
Ministry of Defense of Poland: Instrumental use of migrants by Belarus. Migrants, mainly women and children, are forced to approach the fence so that the Belarusian media can prepare their propaganda materials https://t.co/ST0LzlJU18 via @MON_GOV_PL #Belarus pic.twitter.com/Oz7C5jDBRz
— Liveuamap (@Liveuamap) November 15, 2021
Schon am Sonntag hatte das weißrussische Oppositionsmedium Nexta Videos von Migrantengruppen veröffentlich, die sich zur Grenze aufmachen. Sie hätten keine Angst vor der Kälte oder den Bedingungen in den dortigen Lagern, sondern wollten um jeden Preis in die EU und nach Deutschland, schrieb Nexta.
A large group of #migrants goes to the border
There are more and more migrants. They are not afraid of the cold or the terrible conditions in the camp. Their goal is to get into the #EU at any cost and get to #Germany. pic.twitter.com/1bfAFXSxzk
— NEXTA (@nexta_tv) November 14, 2021
Auf einem weiteren Video ist zu sehen, wie sich Migranten in der Hauptstadt Minsk sammeln. Angeblich sollen sie mit Bussen zur polnischen Grenze gebracht werden.
#Migrants in the center of #Minsk get into buses
They are taken to the #Polish border, where the situation is becoming more and more difficult by the minute. pic.twitter.com/J31DOs25nr
— NEXTA (@nexta_tv) November 14, 2021
Bereits mehr als 9.300 Einwanderer seit Jahresbeginn
In der vergangenen Woche hatte sich die Situation im Grenzgebiet zwischen Weißrußland und Polen massiv zu gespitzt, nachdem sich eine größere Karawane von Migranten geleitet von weißrussichen Sicherheitskräften zur polnischen Grenze aufgemacht hatte und dort teilweise gewaltsam versuchte, die Grenzanlagen einzureißen und zu überwinden.
Polish troops have gathered to block them @BBCWorld pic.twitter.com/dhSeS11CCu
— Will Vernon (@BBCWillVernon) November 15, 2021
Weißrußlands Machthaber Alexander Lukaschenko läßt seit Monaten massenhaft Migranten an die Landesgrenzen zu Litauen, Lettland und Polen bringen, um die Europäische Union damit aus Rache für Sanktionen unter Druck zu setzen. Dazu ermöglicht Weißrußland Staatsangehörigen bestimmter Länder wie Syrien oder dem Irak die vereinfachte oder visafreie Einreise nach Minsk und bringt sie an die EU-Außengrenzen.
Vor allem an der Grenze zu Polen stauen sich die Migranten aus dem Nahen Osten. Obwohl Polen die Grenze teilweise geschlossen hat und mit viel Personal sichert, gelingt zahlreichen Migranten die unerlaubte Einreise nach Deutschland. Bis zum 11. November kamen seit Jahresbeginn bereits 9.329 illegale Einwanderer aus Weißrußland über die deutsch-polnische Grenze. Ein Abweisen oder gar das Zurückschicken müssen sie bislang nicht fürchten. (krk)