Wer hatte nicht geglaubt, gehofft, daß sich über den Sommerurlaub die Corona-Plage in Luft auflösen würde? Daß endlich Normalität zurückkehrt und wir wieder frei atmen können. Mancher wurde dann von der Nachricht überrascht, die Wiedereinreise nach Deutschland nur erneut (teuer!) getestet genehmigt zu bekommen. Spätestens seit der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz ist die Hysterie wieder zurück, der Panik-Modus mit erneuter Verlängerung der „epidemischen Lage“ auf Dauer gestellt.
Weit über die Hälfte ist in Deutschland indes geimpft, vor allem nahezu alle diejenigen, die aus Alters- und Gesundheitsgründen gefährdet wären, die Infektionszahlen im Keller, die Intensivbetten leer – was soll also noch der Alarmismus?
Mit Angst und Panik lassen sich Massen mobilisieren
Im Zuge von anderthalb Jahren Corona-Bekämpfung haben wir uns in eine Lage manövriert, in der die Politik bezogen auf eine einzige Krankheit den Anspruch erhebt, ein aseptisches Lebensumfeld erzielen zu können, und erst eine garantierte totale Ansteckungsfreiheit werde die Rückkehr zu normalen Lebensbedingungen ermöglichen. Das ist schlicht unmenschlich.
Der Punkt ist längst erreicht, an dem die Risikoabschätzung wieder in die Hände der Bürger gelegt werden muß. Der Impfdruck insbesondere auf kleine Kinder ist ein Skandal, ebenso die Nötigung der Ständigen Impfkomission, die bislang davon abrät. Daß im Raum steht, Schulen wieder zu schließen, obwohl Kinder nicht relevant gefährdet sind, ist empörend. Wie froh sind wir, daß die Kinder weg sind von den Bildschirmen, das Haus verlassen und zu ihren Klassenkameraden in die Schule dürfen!
Politik will Impfskeptiker gesellschaftliche isolieren
Wahrscheinlich werden wir frühestens nach der Bundestagswahl eine Entspannung und vielleicht ein Ende der absurden Hysterie erwarten können. Denn mit Angst und Panik lassen sich Massen mobilisieren, nicht nur in der Klimapolitik. Umfragen zeigen, daß unverändert eine deutliche Mehrheit die Einschränkungen akzeptiert und teilweise sogar weitergehende Freiheitsbeschränkungen gutheißen würde.
Wenn jetzt eine Volksabstimmung zu einer generellen Impfpflicht gegen Covid-19 abgehalten würde, hielte ich eine Mehrheit dafür für realistisch. Mit radikaler Kritik an der Corona-Politik werden sich keine Wahlen gewinnen lassen. Gut drei Viertel der wahlberechtigten Bundesbürger sind bereits mindestens einmal geimpft, die über 60jährigen sogar zu 85 Prozent. Sie werden von geplanten Lockerungen für Geimpfte profitieren – Einschränkungen für Impfverweigerer werden die meisten kaltlassen. Insofern wird die Politik auf diese Hebel setzen: Mehr Freiheit für die große Mehrheit und Skeptiker gesellschaftlich isolieren.
JF 33/21