DÜSSELDORF. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen verzeichnet zunehmende Konflikte zwischen türkisch-arabischstämmigen Clans und neu eingereisten Migranten aus Syrien. Damit hat sich eine Einschätzung des Landeskriminalamts bestätigt, teilte das Innenministerium auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion mit. Berichte der einzelnen Polizeibehörden dokumentierten diese Auseinandersetzungen im kriminellen Milieu an Rhein und Ruhr.
Zugleich betonte Innenminister Herbert Reul (CDU), die schwarz-gelbe Landesregierung habe mit ihrer neuen Strategie gegen die Clankriminalität erste Erfolge erzielt. „In der Bevölkerung wird wahrgenommen, daß Rechtsverletzungen Konsequenzen haben. Das führt zu Verunsicherung der Clans und stört ihre Geschäftsinteressen, weil sie feststellen, daß sie weiter im Fokus der Polizei stehen.“
Aussteigerprogramm für Clan-Jugendliche sei Erfolg
Zudem habe das im April gestartete Aussteigerprojekt „Kurve kriegen“, das sich an jugendliche Clanmitglieder wendet, bereits elf Personen aufgenommen. Das wertete das Ministerium als Erfolg. „Kurve kriegen“ unterscheide sich von ähnlichen Projekten, da der Einstieg in die Clans in der Regel über die Geburt erfolge. An fünf Standorten im Ruhrgebiet kümmerten sich Pädagogen um die Heranwachsenden.
Nordrhein-Westfalen gilt als eines der Schwerpunktgebiete der Clankriminalität. Seit vergangenen Dezember soll die „Sicherheitskooperation Ruhr“ den Kampf gegen die zumeist türkisch-arabischen Großfamilien verstärken. (ag)