MÜNCHEN. Der Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, wird nicht erneut für den Vorsitz der Deutschen Bischofskonferenz kandidieren. Er begründet dies mit einem Generationenwechsel. „Meine Überlegung ist, daß ich am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit 72 Jahre alt wäre, und dann auch das Ende meiner Aufgabe als Erzbischof von München und Freising nahe sein wird.“, teilte Marx mit. Deswegen finde er: „Es sollte die jüngere Generation an die Reihe kommen.“
Er habe das Amt sehr gerne ausgeübt, aber alles habe seine Zeit. Die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz findet vom 2. bis 5. März 2020 in Mainz statt. Noch ist unklar, wer auf Marx als Vorsitzender folgen wird. Marx übernahm die Position 2014 als Nachfolger des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch.
Marx warf CSU Rechtskurs vor
Marx war während seiner Amtszeit immer wieder wegen politischer Äußerungen in die Kritik geraten. Unter anderem hatte er Christen dazu aufgerufen, sich von der AfD fernzuhalten. „Es gibt eine gewisse Bandbreite des politischen Engagements, aber da gibt es auch eine rote Linie“, sagte Marx 2017 den Nürnberger Nachrichten. Auch hatte er das Anbringen von Kreuzen in bayerischen Landesbehörden gerügt.
Der CSU bescheinigte Marx einen Rechtskurs und mahnte gegenüber der Zeit: „Eine Partei, die sich für das C im Namen entschieden hat, geht eine Verpflichtung ein – besonders in der Haltung gegenüber den Armen und Schwachen.“ Gegen die Bezeichnung „christliches Abendland“ verwahrte er sich. Der Begriff sei „vor allem ausgrenzend“. (tb)