SAINT-DIE-DES-VOSGES. In Frankreich haben Jugendliche erneut die Kathedrale von Saint-Die-des-Vosges beschädigt. Zerbrochene Kerzen, ein heruntergerissenes Altartuch voller Urin und Exkremente habe der örtliche Pfarrer Meyer vorgefunden, berichtete die regionale Tageszeitung Vosges Matin am Montag. Seit zwei Wochen werde die Kirche fast täglich angegriffen. Vor einigen Tagen sei auch der in der Mauer versiegelte Opferstock aufgebrochen worden. Laut dem Blatt erstattete Meyer inzwischen Anzeige bei der Nationalen Polizei und schaltete die kommunalen Behörden ein, um eine verstärkte Überwachung des Gebäudes zu bewirken.
Täter sind oftmals Linksextremisten und LGBT-Anhänger
Der Priester beklagte sich, die jungen Leute hätten keine Angst, selbst wenn sie auf frischer Tat erwischt würden. „Sie können dann wirklich gewalttätig werden.“ Unklar sei, ob immer dieselben Personen das katholische Gotteshaus demolierten. Nach seiner Einschätzung gelte die Kathedrale als Sammelpunkt für Heranwachsende, die zunehmend den Ort schändeten. Die Verwüstungen empfindet Meyer als „ärgerlich“, zumal Saint-Die ein „Ort der Kultur“ und ein „Erbe unserer Gegend“ sei. Schlußendlich bliebe ihm nichts übrig, als Kameras zu installieren und die Kirche für Besucher nicht mehr ganztägig offen zu lassen.
Der romanische Bau stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist dem Heiligen Theodatus von Nerves geweiht. Bis 1801 gehörte die Diözese zur Kirchenprovinz Trier, später zu Nancy und seit 1822 zu Besancon. In Frankreich werden Kirchen seit einiger Zeit immer wieder angegriffen und verwüstet. Vor allem Linksextremisten und Vertreter der LGBT-Bewegung attackieren katholische Einrichtungen und Verbände. (hr)