BERLIN. Bildungspolitiker der CDU haben verbindliche Deutschtests in Kitas für vierjährige Kinder gefordert. Bei festgestellten Mängeln sollte eine verbindliche Sprachschulung folgen. Ein entsprechender Antrag liege dem Bundesparteitag zur Abstimmung vor, sagte Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) der Nachrichtenagentur dpa.
Der Vorschlag sehe auch „wirksame Sanktionsmechanismen“ vor, sollten sich die Eltern weigern, die Sprachfördermaßnahmen zu unterstützen, zitiert dpa aus dem Antrag. Laut Prien seien Bußgelder wie nach Ordnungswidrigkeiten denkbar. „Lange davor steht eine bessere Sprachdiagnostik ab dem dritten Lebensjahr und der Sprachstandstest dann mit dem vierten Lebensjahr. Wenn das alles nicht wirkt, kommt irgendwann das Thema Sanktionen auf die Tagesordnung.“
Prien schlägt „Deutsch-als-Zweitsprache“-Klassen vor
Anfang der Woche war bekannt geworden, daß in mehreren Bundesländern mehr als ein Viertel aller Kita-Kinder im Elternhaus nicht Deutsch spricht. Spitzenreiter ist Bremen mit 36 Prozent.
Im vergangenen August hatte Prien Unions-Fraktionsvize Carsten Linnemann (CDU) für dessen Forderung kritisiert, Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse nicht einzuschulen. Sie sprach sich für „Deutsch-als-Zweitsprache“-Klassen aus. (ag)