ROM. Papst Franziskus hat Ausländerhaß als eine „menschliche Krankheit“ bezeichnet und sie mit den Masern verglichen. Wenn eine solche Krankheit ein Land oder einen Kontinent befalle, fingen die Menschen an, Mauern zu errichten, sagte er vor Journalisten auf seinem Flug von Madagaskar zurück nach Rom, wie der Informationsdienst Vatican News berichtete.
Am Ende würden Menschen, die sich einmauerten, von „großen Invasionen besiegt“. Sehr häufig ritten Ausländerhasser zudem auf den „Wellen des politischen Populismus“. Auch wiederholte der Papst seine Äußerung aus dem August, wonach ihn manche der heute von Populisten gehaltenen Reden an jene Hitlers von 1934 erinnerten. „Es ist, als wollten sie in die Vergangenheit zurückkehren“, sagte er mit Blick auf Populisten.
Franziskus warnt vor „ideologischer Kolonialisation“
Über die Vereinten Nationen und das internationale Strafgerichtstribunal in Den Haag sagte das Kirchenoberhaupt: „Wenn wir uns selbst für die Menschheit halten, dann ist es unsere Pflicht, wenn sie etwas sagen, zu gehorchen.“ Man müsse „internationalen Organisationen gehorchen“, wiederholte er.
Allerdings warnte Franziskus auch vor „ideologischer Kolonialisation“, die nicht die kulturelle Identität von Völkern respektiere, sondern in die vorherrschende Kultur eindringe, die Kulturen verändere und Menschen homogenisiere. Stattdessen müsse die Globalisierung zulassen, daß die Menschen ihre Identität behielten, aber gleichzeitig mit der gesamten Menschheit verbunden seien. (tb)