Nun ist offiziell, was alle schon wußten. 2020 wird sich US-Präsident Donald Trump um eine zweite Amtszeit bewerben. Zumindest um die Mobilisierung seiner Fans muß sich der Präsident – das zeigte die Veranstaltung in Orlando, bei der er seine erneute Kandidatur bekanntgab – keine Gedanken machen.
Tausende warteten Stunden in glühender Hitze, um ihrem Idol nahe zu sein. Trump nutzte den Auftritt, um die Errungenschaften seiner zweieinhalb Amtsjahre herauszustellen. „Unsere Wirtschaft wird von der ganzen Welt beneidet“, rief der Präsident seinen Anhängern zu. „Vielleicht die beste Wirtschaft, die wir in der Geschichte unseres Landes hatten.“
„Der Amerikanische Traum ist zurück“
Ohne gegen die „Fake-News-Medien“ auszuteilen, ging es aber auch an diesem Abend im Sunshine State nicht. Im Beisein der Senatoren des Bundesstaats, Marco Rubio und Rick Scott, sowie seines neuen Buddys Lindsey Graham war vor allem CNN die Zielscheibe seiner Kritik. Der Sender reagierte einmal mehr unsouverän und blendete sich daraufhin aus der Übertragung aus.
„Seit zweieinhalb jahren sind wir unter Belagerung“, rief Trump seinen Anhängern mit Blick auf die Untersuchungen des Sonderermittlers Robert Mueller zu. Der Sumpf sei noch nicht ausgetrocknet. Im Gegenteil: Er schlage „bösartig und gewaltsam“ zurück.
Dem „Sumpf“ setzte Trump eine einfache Botschaft entgegen: „Der Amerikanische Traum ist zurück. Größer, besser und stärker als jemals zuvor.“ Dafür sei auch eine veränderte Einwanderungspolitik nötig gewesen. „Wir wollen, daß Menschen auf der Basis des Leistungsprinzips in unser Land kommen.“
Trump liegt in Umfragen weit zurück
Daß kein demokratischer Präsidentschaftsbewerber die „großartigen Männer und Frauen der Grenzschutzbehörde ICE“ verteidige, geißelte Trump als „Akt moralischer Feigheit“. Die „Ideologie der offenen Grenzen“, der Demokraten, sei „moralisch verwerflich“.
Eines ist klar: Auf Umfragen, die ihn weit hinter seinem derzeit größten Herausforder auf demokratischer Seite, Ex-Vizepräsident Joe Biden, sehen, gibt Trump wenig. Zuletzt sah eine Erhebung des Senders Fox News Biden mit zehn Prozentpunkten Vorsprung vor Trump.
Das „Republican National Committee“ vertraut da lieber auf eigene Zahlen, die Trump in entscheidenden „Battleground“-Staaten wie Ohio, Pennsylvania und Florida vorne sehen. Ohnehin sind die schlechten Umfragewerte für Trump nichts Neues. Führte doch seine Widersacherin von 2016, Hillary Clinton, mit teilweise noch deutlicherem Vorsprung als jetzt Biden.