GIEßEN. Die Stadt Gießen hat in der Verwaltung gendergerechte Sprache eingeführt. Durch die neue Schreibweise werde „nicht mehr nur von einem binären Geschlechtersystem ausgegangen“, sondern auch Transgender- und intersexuelle Menschen würden einbezogen, sagte Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz (SPD) laut Gießener Allgemeine.
Die Sozialdemokratin betonte, eine faire und geschlechtergerechte Sprache gehöre heute zu den Grundlagen einer modernen Verwaltung. In Stellenausschreibungen solle in Zukunft neben der Geschlechterklammer (m/w/d), wobei d für „divers“ stehe, auch das sogenannte Gendersternchen verwendet werden.
Bürgermeister teilt Aufruf gegen Gendersprache
Gießens Bürgermeister Peter Neidel (CDU) hingegen teilte auf seiner Facebook-Seite den Aufruf des Vereins Deutsche Sprache gegen die Gendersprache. Auf Nachfrage der Gießener Allgemeinen, ob dies eine Kritik an dem Rundschreiben der Oberbürgermeisterin sei, bekräftigte er, das sei seine persönliche Meinung zu dem Thema.
In den vergangenen zwei Wochen sammelten der Verein Deutsche Sprache und die Initiative „Stop Gendersprache jetzt!“ bereits 70.000 Unterschriften gegen die geschlechtergerechte Sprache. (ag)