BERLIN. Die Berliner Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) will die Hauptstadt zum internationalen Vorbild für urbane Verkehrspolitik machen. „Unsere Vision ist es, daß im Jahr 2030 die Menschen aus aller Welt zu uns kommen, um sich anzuschauen, wie gut wir in Berlin das Mobilitätsthema gelöst haben. Wir haben den Anspruch, für Vernetzung und für neue Mobilität in eine Vorreiterrolle zu kommen“, sagte sie der Welt.
Teil dieses Plans sei es, die Busflotte der Stadt komplett auf Elektrofahrzeuge umzurüsten. Zugleich betonte sie, der Pkw mit Verbrennungsmotor sei ein Auslaufmodell. Diese Wagen „werden hoffentlich in naher Zukunft in keiner Stadt mehr fahren, auch nicht in Berlin“.
Privat-Pkw verbrauchen zu viel Raum
Günther beklagte, Autos verbrauchten in den Städten zu viel Platz. „Raum ist eines der knappsten Güter in einer Stadt. Und er ist zu wertvoll, daß wir ihn überwiegend für Autos reservieren.“ Privat-Pkw dürften ihrer Ansicht nach nicht so viel Raum beanspruchen.
Sie selbst habe mehr als 20 Jahre kein privates Auto besessen. „Das ging sehr gut, auch mit Familie. Wir haben uns dann am Wochenende gelegentlich ein Auto gemietet.“
Erst Ende vergangenen Monats hatte Günther gefordert, Berlin zur autofreien Stadt zu machen. Das Konzept einer autogerechten Stadt stoße mittlerweile an seine Grenzen. (ag)