Die Klage eines Jurastudenten aus dem Rheinland, der sich bei einem Besuch in Bayern durch die Frauenparkplätze in Eichstätt diskriminiert fühlte, hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Das Münchner Verwaltungsgericht gab dem Mann damals teilweise recht. Dies hat nun echte Konsequenzen. Die Schilder an den Frauenparkplätzen der Stadt sind jetzt nicht mehr blau, sondern pink.
Die Verantwortlichen versuchen mit der neuen Beschilderung einer Empfehlung aus der Münchner Verhandlung gerecht zu werden. Mit den pinkfarbenen Hinweiszeichen und dem Zusatz „bitte freihalten“, wolle die Stadt deutlich machen, daß es sich hierbei lediglich um eine Empfehlung handele, also auch Männer ohne Konsequenzen auf den gekennzeichneten Plätzen parken dürfen. Man hoffen aber „natürlich trotzdem, daß sich alle Verkehrsteilnehmer daran halten“, so ein Sprecher der Stadt.
Keine Empfehlung für Transfrauen
Sollte man in Eichstätt auch darauf hoffen, daß das Thema damit durch sei und der Wahnsinn ein Ende habe, könnte dies eine mehr als kühne Hoffnung sein. Im Gegenteil. Der Gender-Gaga dürfte mit den pinken Schildern erst so richtig losgehen. Es stehen Debatten bevor, die man sich in der bayerischen Kreisstadt vermutlich momentan noch nicht einmal ausmalen kann.
Da wäre zum einen die Diskussion darüber, ob die „Empfehlung“, die Frauenparkplätze frei zu halten, nur für „Cis-Männer“ gilt, oder auch für „Transfrauen“, die zwar ihm Kopf schon ganz und gar weiblich sind, im Schritt aber immer noch ein Stück „toxische Männlichkeit“ verborgen haben.
Auch die Farbe könnte sich als Griff ins genderungerechte Klo erweisen. Für viele Feministinnen dürften die pinken Schilder ein rotes Tuch sein. Seit Jahren bleuen sie der Gesellschaft ein, daß pink eben mitnichten eine typische Mädchenfarbe sei.
Neue Klagen stehen bevor
Wenn eine Stadt im Jahr 2019 mit derart klischeehaft eingefärbten Frauenparkplatzschildern daherkommt, fragt frau sich doch, wozu sie den eigenen Sohn jahrelang in rosa Strumpfhosen in die Schule geschickt hat. Behörden und Politik sollten sich schon mal auf neue Klagen einstellen.
Überhaupt dürfte die Stadtkasse im Namen der Gendergerechtigkeit bald arg geplündert werden. Vor allem durch den Bau sehr vieler neuer Parkplätze. Frauen sind schließlich nicht die einzigen, die einen besonderen Schutz verdienen. Eine Stadt, die es mit der Gleichberechtigung wirklich ernst meint, wird nicht umhin kommen, auch für die rund 60 weiteren Geschlechter, die täglich Opfer altmännlicher Unterdrückung werden, gesonderte Parkplätze zu bauen. Plus: Einige extra Ein/Aus-Fahrten für noch Unentschlossene und für alle, die das eigene Geschlecht je nach Verkehrslage wechseln wollen. Eine moderne Stadt muß Parkplätze für alle haben! Außer für Diesel-Fahrer.