SOLINGEN. Im nordrhein-westfälischen Solingen haben rund 200 Personen am Montag morgen die Abschiebung eines Asylbewerbers verhindert. Sie versammelten sich um fünf Uhr zu einer Andacht im Gemeindehaus der evangelischen Luther-Kirchengemeinde, um ihre Solidarität mit dem sich illegal im Land aufhaltenden Iraner zu zeigen berichtet das Solinger Tageblatt.
Der 27 Jahre alte Mann weigerte sich nach einem Gespräch mit Behördenvertretern, das Gemeindehaus zu verlassen. Pfarrer Christian Lerche untersagte der Polizei und der Ausländerbehörde den Zutritt zu dem Gebäude. Die Beamten zogen sich daraufhin zurück. Sie kündigten an, mit einem Durchsuchungsbeschluß wieder zu kommen. Die Versammlung der Gemeindemitglieder verlief friedlich, teilte die Polizei auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT mit.
Asylbewerber droht Haftstrafe im Iran
Dem Asylbewerber drohe in seiner iranischen Heimat eine Gefängnisstrafe, schreibt die Rheinische Post. Der Mann soll nach Frankreich abgeschoben werden. Dort hätte er bei seiner Einreise in die EU seinen Asylantrag stellen müssen.
Die Luthergemeinde hatte zuvor auf ihrer Homepage zu der Andacht aufgerufen. „Mit der Aktion zeigen wir Solidarität unserem Schützling gegenüber“, heißt es auf der Seite. (ag)