PASSAU. Für Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ist Organspende eine christliche Pflicht. „Eine Organspende ist für mich im christlichen Sinn immer auch ein Akt der Nächstenliebe“, sagte er der Passauer Neuen Presse. „Wenn 10.000 Menschen hoffen und warten und die Chance da wäre, Leben zu retten, zu verlängern, darf uns das nicht gleichgültig sein“, mahnte Spahn.
Es ärgere ihn, wenn im Zuge seiner Forderung nach einer Widerspruchslösung bei der Organspende von „Zwangsabgabe“ gesprochen werde. „Davon sind wir weit entfernt.“ Auch in Zukunft könne jeder „ohne Begründung Nein sagen“.
Jeder könnte künftig erstmal Organspender sein
Die Widerspruchslösung sei „wenn wir diese klug ausgestalten ja auch keine Pflicht zur Organabgabe“. Laut den Plänen Spahns würde in Zukunft jeder als Organspender gelten, wenn er dem nicht ausdrücklich widerspricht. Er sei in dieser Frage lange hin- und hergerissen gewesen, hatte der Minister vergangenen Monat eingeräumt.
Es gebe auch gute Gründe gegen die Widerspruchslösung. „Immerhin greift der Staat hier in die Freiheit des Einzelnen ein.“ Es müsse zudem klar geregelt sein, „wo man seinen Widerspruch hinterlegen kann“. Auch über die Hirntod-Diagnostik solle besser aufgeklärt werden, versprach Spahn. (tb)