BERLIN. Die Asyl-Anerkennungsquoten unterscheiden sich in Deutschland von Bundesland zu Bundesland sehr stark. Das geht aus eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag hervor.
Demnach lassen sich vor allem bei den Anerkennungsquoten von Flüchtlingen aus dem Irak, dem Iran und aus Afghanistan große Unterschiede in den verschiedenen Bundesländern feststellen. Während in Bremen 96,4 Prozent der irakischen Asylsuchenden in den ersten sechs Monaten 2017 einen Schutzstatus zugesprochen bekommen haben, waren es in Berlin 50,3 Prozent.
Hohe Anerkennungsquoten in Bremen
Bei Afghanen variierte die Anerkennungsquote zwischen 30,9 Prozent in Brandenburg und 65 Prozent in Bremen, bei Iranern zwischen 37,6 Prozent in Bayern und 85 Prozent ebenfalls in Bremen. Bei Antragsstellern aus Syrien kann hingegen eine länderübergreifend nahezu identische Quote von über 99 Prozent festgestellt werden.
Zur Erklärung für die Unterschiede verwies die Bundesregierung darauf, daß jeder Asylentscheidung eine „individuelle Einzelfallprüfung“ zugrunde liege. „Auch bei Personen aus gleichen Herkunftsländern“ könnten sich „die individuellen Umstände deutlich unterscheiden“. Die jeweiligen Gründe, die zur Zuerkennung eine Schutzstatus führen, würden jedoch nicht erfaßt.
Die Asylverfahren werden in Deutschland vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und damit bundesweit auf identischer Rechtsgrundlage durchgeführt. (ser)