BONN. Im Fall der Vergewaltigung einer jungen Camperin in der Bonner Siegaue ist Haftbefehl gegen einen 31 Jahre alten Mann aus Ghana erlassen worden. Ein DNS-Abgleich habe den Tatverdacht gegen den in einer Flüchtlingsunterkunft in St. Augustin gemeldeten Afrikaner erhärtet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Spaziergänger hatten den Mann am Sonnabend morgen am Rheinufer gesehen, Ähnlichkeiten mit dem per Phantombild gesuchten Vergewaltiger bemerkt und die Polizei alarmiert. Als der Ghanaer die Beamten bemerkte, flüchtete er, konnte aber kurze Zeit später gefaßt werden.
Freund hatte laut Polizei Todesangst
Die Tat hatte sich Anfang April in der Bonner Siegaue ereignet. Eine 23 Jahre alte Frau hatte dort mit ihrem Freund gezeltet, als der Vergewaltiger die beiden Studenten aus Baden-Württemberg mit einem großen Messer bedrohte. Der Täter forderte die Frau auf, das Zelt zu verlassen und vergewaltigte sie davor. Ihr Freund verblieb während der Tat im Zelt, weil er laut Polizei Todesangst hatte. Erst nachdem der Vergewaltiger geflüchtet war, rief der Freund des Opfers mit seinem Handy die Polizei.
Unterdessen wurde am Montag bekannt, daß der mutmaßliche Vergewaltiger zehn Tage vor der Tat seinen Abschiebebescheid erhalten hatte. Doch da er bereits am nächsten Tag, dem 24. März, Einspruch dagegen einlegte, wurde er nicht abgeschoben, berichtet der Express. Der Ghanaer war im Januar nach Italien gereist, wo sein Asylgesuch abgelehnt wurde. Daraufhin machte er sich auf nach Deutschland. Im Februar wurde er in Kassel wegen illegaler Einreise verhaftet und in die Asylunterunft nach St. Augustin verbracht. (krk)