BERLIN. In Deutschlands Schulen hat die Drogenkriminalität innerhalb weniger Jahre drastisch zugenommen. Das belegen Zahlen der Landeskriminalämter und der Innenministerien, berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Verglichen wurde die Zahl der Delikte in den Jahren 2011 und 2015. Am stärksten war die Zunahme in Baden-Württemberg. In dem seit 2011 von einem grünen Ministerpräsidenten regierten Bundesland hat sich die Zahl der Rauschgiftdelikte in Schulen fast verdreifacht. Trotz eines Suchtpräventionsprogramms waren es 2011 noch 348, 2015 dagegen 939 Fälle.
„Verharmlosung von Cannabis“
Auf vergleichsweise niedrigem Niveau hat sich in Sachsen-Anhalt die Zahl der registrierten Delikte ebenfalls erhöht – von 42 im Jahr 2011 auf 109 im Jahr 2015. In Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen melden die Landeskriminalämter jeweils eine Verdoppelung der Fälle, von 443 auf 897 Delikte in NRW, von 69 auf 128 in Sachsen und von 40 auf 80 in Thüringen.
Die Zahl der Drogendelikte stieg außerdem an Schulen in Rheinland-Pfalz (von 87 auf 147), in Hessen (von 222 auf 295) und in Niedersachsen (von 286 auf 348). In den meisten Fällen geht es um den Besitz und Erwerb von Cannabis unter Jugendlichen. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), sieht vor allem in der „gesellschaftlichen Verharmlosung von Cannabis“ einen wichtigen Aspekt dieser Entwicklung. (mv)