AUGSBURG. Ein afrikanischer Asylbewerber hat nach seinem Prozeß im Landgerich einen Stuhl Richtung Richterbank geworfen. Die Justizwachtmeister konnten den Rasenden stoppen.
Mittwoch, 7. Dezember. Urteilsverkündung im Prozeß gegen einen Afrikaner, der vor einem Jahr seinen Mitbewohner aus der Flüchtlingsunterkunft mehrfach mit Schwertern angriff. Mit den Worten: „I kill you“, zog er beim letzten Angriff die Waffe aus einem Regenschirm, spaltete seinem Opfer die Schädeldecke und verletzte es lebensbedrohlich. Motiv der Schwertangriffe: Der Afrikaner soll gefürchtet haben, daß seine Drogengeschäfte aufzufliegen drohten.
Der angeklagte Afrikaner behauptete vor Gericht, erst 16 zu sein. Eine spätere Altersbestimmung stellte klar, daß er über 21 Jahre alt ist. Er wurde deshalb nach Erwachsenenstrafrecht wegen versuchten Totschlags zu sechseinhalb Jahren verurteilt.
Mit Pfefferspray überwältigt
Zunächst, so berichtet die Augsburger Allgemeine, habe der Asylbewerber das Urteil ruhig aufgenommen. Doch plötzlich soll er randaliert haben. Der Mann sei aufgesprungen, habe nach einem Stuhl gegriffen und diesen Richtung Richterbank geschleudert. Der Stuhl sei haarscharf an den Köpfen des Vorsitzenden und einer Schöffin vorbeigeflogen.
Justizvollzugsbeamte setzten schließlich Pfefferspray ein und überwältigten so den Mann. Richter und Schöffin blieben unverletzt. Den Verurteilten erwartet jetzt ein weiteres Verfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. (mec)