BUDAPEST. Drei der islamistischen Paris-Attentäter sind im vergangenen Jahr über Ungarn weiter nach Westeuropa gereist. Omar Ismail Mostafa, Samy Amimour und Foued Mohammed erreichten Ungarn laut Recherchen der Zeitung Magyar Idök am 8. September als Flüchtlinge getarnt über die damals offene Balkanroute aus Serbien kommend.
In dem Balkanstaat hatten sich die Terroristen zuvor gefälschte Pässe besorgt. Zwischen dem 9. und 17. September mieteten sie sich unter falschem Namen in ein Hotel am Budapester Stadtrand ein. In dieser Zeit erhielten sie 1.000 Euro aus Brüssel, berichtet das Blatt weiter.
Am Nachmittag des 17. September wurden sie vom Drahtzieher der Anschläge, Salah Abdeslam, abgeholt und konnten von Budapest ungestört nach Belgien weiterreisen. In Paris verübten sie mit weiteren Terroristen am 13. November 2015 zeitgleich mehrere Anschläge, bei denen 130 Menschen getötet und mehr als 350 zum Teil schwer verletzt wurden. Am Tag der Abreise der Terroristen aus Budapest schloß Ungarn seine Grenze mit einem Zaun. Dies wurde von EU und Bundesregierung damals kritisiert. (ho)