BERLIN. Der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi hat die Ausrichtung der Islamverbände in Deutschland scharf kritisiert. „Wir wissen, daß in den Gemeinden der Dachverbände wie der Ditib nämlich in Dinslaken und einigen Städten, in ihren Moscheen eine Radikalisierung stattfindet“, sagte er dem Deutschlandfunk.
Die Kirchen forderte er deswegen auf, von einer Zusammenarbeit abzusehen. „Deutsche Dachverbände, wie die Ditib und der Zentralrat der Muslime, vertreten die Interessen ihrer Herkunftsländer, und sie sind unserem Staat nicht loyal gegenüber.“ Ihnen gehe es nicht um Integration sondern um Lobby-Arbeit.
Scharfe Kritik an Ditib
Dies treffe vor allem auf die Ditib zu, die in Deutschland die meisten Moscheen betreibt. Diese untersteht direkt der türkischen Regierung. „Die sind nicht nur finanziell abhängig, in ihren Moscheen wird ein sehr konservativer Islam durch die sogenannten Import-Imame jeden Freitag gepredigt“, warnte Ourghi.
Mit Blick auf den islamischen Staat und dessen Koranauslegung sei es mittlerweile „nicht mehr vertretbar, zu behaupten, daß der Islam nichts mit dem Extremismus zu tun hat oder daß die Extremisten keine Muslime sind“. (ho)