NEW YORK. Die Vereinten Nationen haben gefordert, jedes Jahr mehrere Millionen Flüchtlinge umzusiedeln. Laut UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sollen jährlich mindestens zehn Prozent aller Flüchtlinge in reicheren Staaten untergebracht werden. Ziel ist es, Länder zu entlasten, die derzeit besonders viele Flüchtlinge aufgenommen haben.
Sollte der „Globale Pakt zur Teilung der Verantwortung“ durchgesetzt werden, müßten rund zwei Millionen Flüchtlinge pro Jahr umgesiedelt werden. Die Zahl der jährlichen Flüchtlingspopulation wird auf 19,6 Millionen beziffert. Insgesamt seien derzeit weltweit rund 60 Millionen Menschen auf der Flucht.
„Mit einer ausgewogenen Verantwortungsaufteilung würde es keine Probleme für die Gastländer geben“, sagte der UN-Generalsekretär nach Angaben von N-TV. „Wir können es uns leisten, zu helfen, wir wissen, was zu tun ist, aber zu oft stehen Gleichgültigkeit und Fremdenfeindlichkeit im Weg.“
Plan soll im September genehmigt werden
Wie der Sender weiter berichtete, soll der Plan zur globalen Umverteilung auf einem Gipfel am 19. September diskutiert werden. Anschließend soll eine Konferenz statt finden, bei der die Länder Zusagen über die Anzahl an Flüchtlingen machen, die sie aufnehmen wollen.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International lobte den Vorstoß der Vereinten Nationen. „Er könnte die Wende bringen“, sagte Vizedirektor Sherif Elsayed-Ali. Wenn vorher feststehe, wie die Flüchtlinge verteilt werden, könne es die Krise entschärfen, „bevor sie akut wird“.
Derzeit soll sich mehr als die Hälfte der Flüchtlinge in den Ländern Türkei, Pakistan, Libanon, Iran, Äthiopien, Jordanien, Kenia und Uganda aufhalten. (ls)