BERLIN. Die AfD-Bundesvorsitzende Frauke Petry hat nicht ausgeschlossen, zurückzutreten, sollte es zu einem Rechtsruck in der Partei kommen. Für sie gebe es eine „rote Linie“, die nicht überschritten werden dürfe.
Dies sei für sie „die freiheitlich-demokratische Grundordnung mit allem, was dazugehört. Dazu gehört, daß man Gewalt ablehnt, daß man Rassismus nicht duldet. All das sollte selbstverständlich sein“, sagte Petry dem Stern. Ihren persönlichen Verbleib in der Parteiführung werde sie „davon abhängig machen, wo die Partei in ein paar Jahren steht“.
Partei soll Ausrichtung festlegen
Zugleich forderte sie ihre Partei auf, zu entscheiden, welcher inhaltliche Kurs eingeschlagen werden soll. „Will sie eine konservativ-liberale oder eine nationalkonservativ-soziale Partei sein?“ fragte Petry. Sie könne in dieser Frage zwar an die Mitglieder appellieren und ihre Autorität in die Waagschale werfen, am Ende sei die Ausrichtung aber „eine Frage von demokratischen Entscheidungen“.
Am kommenden Wochenende will sich die AfD auf dem Bundesparteitag in Stuttgart ein Parteiprogramm geben. Besonders die Islamkritik und die Debatte über die Ausrichtung der Nato hatten im Vorfeld deutschlandweite Beachtung gefunden. In Umfragen liegt die Partei derzeit zwischen zwölf und 14 Prozent. Zudem sitzt die AfD in acht Landesparlamenten.
Im Vorfeld des Parteitages hatte die linksextreme Szene dazu aufgerufen, den Parteitag in Stuttgart zu verhindern. (ho)