KÖLN. Der türkischstämmige Bestsellerautor Feridun Zaimoglu hat eine schonungslose Aufarbeitung der Sex-Angriffe in der Kölner Silvesternacht gefordert. Die Ursache für die Übergriffe sei vor allem eine „Krise des moslemischen Mannes“, sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Zaimoglu betonte, als Schriftsteller habe man eine besondere Verantwortung: „Wir Moslems müssen in unserem eigenen Saustall aufräumen. Denn wir haben einen Saustall. Der gelebte Dorf-Islam ist unter aller Sau.“
Frauenverachtung im Islam gegeißelt
Die Geschehnisse in Köln seien keine Ausreißer gewesen sondern „eine Krise moslemischer Männer mit Minderwertigkeitskomplexen.“ Zaimoglu geißelte die Frauenverachtung „im Judentum, im Christentum und im real existierenden Islam“. Der bekennende Moslem bekräftigte: „Wenn ein Mann unfähig ist, die starke mündige Frau als gesellschaftliche Realität zu sehen, und sich in seiner Herrlichkeit beeinträchtigt fühlt, dann lege ich ihm professionelle Hilfe nahe.“
Der unter anderem mit dem Berliner Literaturpreis ausgezeichnete Autor hatte in der Vergangenheit mehrfach die mangelnde Integration von Einwanderern kritisiert. (mv)