DÜSSELDORF. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat vom nordrhein-westfälischen Innenminister Ralf Jäger (SPD) eine Aufstockung der verfügbaren Polizeikräfte in Großstädten gefordert. Beim Einsatz in Problemvierteln müsse eine Mindeststärke von Polizeimannschaften eingehalten werden, um den Schutz der Beamten zu garantieren.
„Wir dürfen kriminellen Gruppierungen nicht die Straße überlassen, sonst werden ganze Stadtteile weiter abrutschen und mit ihnen die dort lebenden Menschen“, warnte der GdP-Chef von Nordrhein-Westfalen, Arnold Plickert.
Kriminelle Bande greift Dreharbeiten an
Besonderen Grund zur Sorge bereitet Plickert das Vordringen libanesischer Großfamilien. „Für die kriminellen Banden ist es ein Spiel. Sie wissen, daß die Polizei in ihrem Stadtviertel keine Maßnahmen mehr durchsetzen kann, wenn sie nach Angriffen auf einzelne Polizisten nicht sofort fünf bis zehn Streifenwagen zur Verstärkung heranziehen kann.“
Die Befürchtungen des Gewerkschafts-Chefs bestätigten sich am Montag bei einer Massenschlägerei während der Dreharbeiten für die WDR-Sendung „Politiker-WG“ in Duisburg-Marxloh, bei denen zwei Polizisten von fast hundert Köpfe starken Menschenmenge angegriffen wurde. Eine Polizistin wurde dabei niedergeschlagen. Bisher sind zwei Tatverdächtige festgenommen worden, die beide einer libanesischen Großfamilie entstammen. (cop)