BERLIN. Die Zahl der begangenen Verbrechen in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf über sechs Millionen gestiegen. Insgesamt registrierte das Bundesinnenministerium 6.082.064 Straftaten. 2013 lag dieser Wert noch bei 5.961.661. Fast jeder Dritte Tatverdächtige hatte keinen deutschen Paß. Einen dramatischen Anstieg gab es auch bei der Gewalt durch extremistische Ausländer.
Allgemeine Kriminalität
Ein Anstieg der Verbrechen wurde unter anderem bei Diebstählen (plus 2,4 Prozent auf 2.440.060 Fälle), Wohnungseinbrüchen (plus 1,8 Prozent auf 152.123 Fälle), Straßenkriminalität (plus 2,5 Prozent auf 1.342.905 Fälle), Rauschgiftdelikten (plus 9,2 Prozent auf 276.734 Fälle), Betrugsdelikten (plus 3,3 Prozent auf 968.866 Fälle) und ausländerrechtlichen Straftaten (plus 41,5 Prozent auf 156.396 Fälle) registriert.
Einen Rückgang gab es dagegen bei der Gewaltkriminalität (minus 2,1 Prozent auf 180.955 Fälle), dem sexuellen Mißbrauch von Kindern (minus 2,4 Prozent auf 12.134 Fälle), Sachbeschädigungen (minus 3,3 Prozent auf 601.112 Fälle) und Autodiebstählen (minus 2,8 Prozent auf 36.388 Fälle).
Die Aufklärungsquote lag bei 54,9 Prozent. Von den etwa 2,1 Millionen Tatverdächtigen hatten rund 29 Prozent keinen deutschen Paß. Ihre Zahl stieg um 14,7 Prozent auf 617.392.
Linksextremismus
Die Zahl der linksextremen Gewalttaten stieg um 0,3 Prozent auf 1.664. Damit stellen Anhänger der linken Szene weiterhin die mit Abstand größte Gruppe der gewalttätigen politischen Extremisten in Deutschland. Auf linksextreme Täter entfiel 2014 auch das einzige extremistisch motivierte Tötungsdelikt. Die Zahl der Körperverletzungen nahm um 5,4 Prozent auf 924 zu.
Ausländerextremismus
Einen starken Anstieg gab es 2015 bei der politisch motivierten Ausländerkriminalität. Die Zahl der Gesamtstraftaten stieg in diesem Bereich um 191 Prozent auf 2.549. Die Gewalttaten nahmen um 133 Prozent auf 390 zu.
Rechtsextremismus
Die Zahl der rechtsextrem motivierten Gewaltdelikte stieg um 22,9 Prozent auf 1.029. Bei den Körperverletzungen durch Rechtsextremisten wurden 23,3 Prozent mehr Fälle registriert. Die Gesamtzahl lag bei 900.
Was sagt der Innenminister?
Bundesinnenminister Thomas de Maizière zeigte sich besorgt über den Anstieg extremistischer Gewalt in Deutschland. „Vermehrt werden Asylbewerber und Flüchtlingsunterkünfte gezielt angegriffen. Diese Entwicklung ist besorgniserregend und muß gestoppt werden.“ Hier sei die gesamte Gesellschaft gefordert.
„Deutschland ist ein friedliches, weltoffenes Land, wir wollen hier friedlich und respektvoll zusammenleben.“ (ho)