HAMBURG. Der Vorsitzende der Linkspartei, Bernd Riexinger, hat sich besorgt über die Personalquerelen in der Hamburger Linkspartei gezeigt. Dort war am Montag Spitzenkandidatin der Partei, Dora Heyenn, wegen Personalstreitigkeiten aus der Fraktion ausgetreten.
„Die Fraktion wollte offenbar einen Denkzettel verteilen. Und dann kam das falsche Ergebnis heraus. So etwas darf eigentlich nicht passieren“, sagte Riexinger der Leipziger Volkszeitung. Heyenn war in der vergangenen Legislaturperiode Chefin der Linkspartei in der Bürgerschaft. Nach der Wahl im Februar wurde sie jedoch von ihrer überraschend nicht in ihrem Amt bestätigt. Nun wird die Fraktion von Cansu Özdemir und Sabine Boeddinghaus geführt.
Probleme auch bei den Grünen
Heyenn hatte verärgert auf ihre Abwahl und das Angebot einer Doppelspitze reagiert. „Erst versucht man, mir einen Denkzettel zu verpassen beziehungsweise mich gar nicht zu wählen, und dann soll ich überredet werden, weiterzumachen“, sagte sie dem Hamburg Journal. „Das ist einer zu viel, ich bin nicht Heide Simonis.“ Damit hat die Linkspartei in der Bürgerschaft nur noch elf Abgeordnete. Heyenn betonte jedoch, sie bleibe in der Partei.
Auch bei den Grünen gibt es ähnliche Probleme. Nach einem Auftritt bei türkischen Rechtsextremisten durfte die Abgeordnete Nebahat Güclü der Fraktion gar nicht erst beitreten.
AfD-Kandidat fällt durch
Die Bürgerschaft war am Montag zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengekommen. Zur Präsidentin wurde dabei die SPD-Abgeordnete Carola Veit gewählt. Der AfD-Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten Detlef Ehlebracht wurde jedoch von der Mehrheit der Parlamentarier abgelehnt. Er erhielt 34 von 119 Stimmen. (ho)