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„Benzin für den Zusammenstoß der Zivilisationen“

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Taufe
Papst Benedikt XVI. tauft Magdi Allam Foto: Privat

VATIKAN. Teilweise heftige Reaktionen hat die Taufe Magdi Allams in der muslimischen Welt ausgelöst. Der bekannte italienische Journalist und Islamkritiker, gebürtiger Ägypter und bisher dem muslimischen Glauben angehörig, hatte sich in der Nacht zu Ostern von Papst Benedikt XVI. taufen lassen.

Die Tageszeitung El Shark El-Ausat behauptete daraufhin auf ihrer Internetseite, das Taufwasser, welches Papst Benedikt über das Haupt von Allam vergossen habe, sei „wie Benzin auf das Feuer des Zusammenstoßes der Zivilisationen“, wie Radio Vatikan berichtet.

„Der Papst ruft bei Moslems Befremden hervor, weil er einen Ex-Moslem tauft, der Israel stützt und für seine Aversion gegen den Islam bekannt ist“, schreibt die als extrem geltende, in London verlegte Tageszeitung Al Quds al-arabi. Die Kairoer Tageszeitung Al Masri El-Jaum schreibt, Allam sei für den italienischen Geheimdienst tätig und beleidige immer wieder Araber und Moslems.

Im Vatikan herrscht Gelassenheit

Verhaltener dagegen sind die Reaktionen in Italien selbst. Izzedin El Zir, Sprecher des italienischen Islam-Verbandes UCOII, schrieb in der Tageszeitung Il Giornale, Allam sei „frei, seine persönliche Entscheidung zu treffen“. Angesichts dessen kritischer Äußerungen gegenüber dem UCOII sagte er, man akzeptiere „die Kritik, nicht die Lügen“.

Gelassenheit herrscht auf seiten des Vatikans. Kardinal Jean-Louis Tauran verteidigte die Taufe indem er darauf hinwies, daß die Gewissensfreiheit ein Grundrecht sei. Bereits am Ostersonntag ließ die Pressestelle des Vatikans verlautbaren: „Für die katholische Kirche hat jede Person, die nach eingehender persönlicher Prüfung, einer freien Entscheidung und einer angemessenen Vorbereitung um den Empfang der Taufe bittet, das Recht, sie zu empfangen.“

Der Täufling selbst fühle sich nun befreit „von den Schatten einer Predigt, in der Haß und Intoleranz gegenüber dem ‚Anderen’, unkritisch als ‚feindlich’ Verurteilten Vorrang haben vor der Liebe und dem Respekt vor dem Nächsten“. So schrieb Allam, der „Christiano“ als christlichen Taufnamen angenommen hatte, in der  italienischen Tageszeitung Corriere.

Weiter begründete er seinen Glaubensübertritt mit der Feststellung, daß er, obwohl er bisher ein überzeugter Verfechter eines gemäßigten Islam gewesen sei, dennoch „im Namen des Islam“ zum Tode verurteilt worden sei. Allam lebt seit fünf Jahren unter Polizeischutz.

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