BERLIN. Dem Paul-Ehrlich-Institut sind vergleichsweise deutlich mehr Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-Impfung gemeldet worden als nach herkömmlichen Impfungen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten René Springer hervor, die der JUNGEN FREIHEIT vorliegt.
Demnach verzeichnete das Paul-Ehrlich-Institut zwischen dem 27. Dezember 2020 und Ende November vergangenen Jahres 1.919 Verdachtsfälle mit tödlichem Ausgang. In dem Zeitraum wurden 123,4 Millionen Dosen an Covid-Impfstoffen verabreicht. Bei den Corona-Impfungen lag der Anteil der gemeldeten Todesfälle somit bei rund 0,002 Prozent.
Zum Vergleich: Laut der Bundesregierung wurden zwischen 2010 und Ende Oktober vergangenen Jahres 194,6 Millionen Dosen Impfstoffe gegen Grippe, Masern, Mumps und Röteln (MMR) sowie Kombinationsimpfstoffe (Diphtherie, Tetanus, Pertussis, Polio, Haemophilus Influenza B, Hepatitis B) verimpft. Hier wurden dem Paul-Ehrlich-Institut für den Zeitraum 175 Todesfälle gemeldet. 86 Bei Grippeimpfungen, 22 bei MMR-Impfungen und 67 bei Kombinationsimpfstoffen.
Bei den herkömmlichen Impfungen gegen Grippe oder Masern betrug der Anteil der gemeldeten Todesfälle demnach 0,0001 Prozent. Somit war die Zahl der gemeldeten Todesfälle nach einer Covid-Impfung um 1.900 Prozent höher als nach einer herkömmlichen Impfung. Allerdings muß dabei beachtet werden, daß sich unter den gegen Corona-Geimpften vor allem auch ältere Menschen und solche mit einer Vorerkrankung befinden. Das trifft jedoch auch auf diejenigen zu, dies sich in der Vergangenheit gegen die saisonale Grippe impfen ließen. Dennoch beträgt hier der Anteil der gemeldeten Todesfälle nur 0,00006 Prozent.
Paul-Ehrlich-Institut: Schwerwiegende Nebenwirkungen „sehr selten“
Ungeachtet dessen wies das Paul-Ehrlich-Institut in seinem jüngsten Sicherheitsbericht Ende Dezember zu den Nebenwirkungen und Komplikationen nach Corona-Impfungen aber darauf hin, daß nach derzeitigem Kenntnisstand schwerwiegende Nebenwirkungen „sehr selten“ seien und sich das Nutzen-Risiko-Verhältnis dadurch nicht ändere.
In dem Papier wird mit Bezug auf die gemeldeten Todesfälle erklärt, die Behörde sehe bei 78 Fällen einen „möglichen“ oder „wahrscheinlichen“ Zusammenhang zur Impfung. Die Betroffenen dieser „Einzelfälle“ hatten demnach an „bekannten Impfrisiken“ gelitten.
Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) legen nahe, daß im Zusammenhang mit den Corona-Impfungen mehr Fälle von Nebenwirkungen gemeldet wurden als bei anderen Vakzinen. Die Zahl der Meldungen möglicher Nebenwirkungen sei jedoch nicht gleichzusetzen mit der Zahl der tatsächlichen Nebenwirkungen, erklärte die WHO. Bislang seien weltweit mehr als acht Milliarden Covid-19-Impfdosen verabreicht worden. In Relation zu dieser Zahl gebe es nicht mehr Nebenwirkungen als bei anderen Impfstoffen.
Springer hingegen äußerte angesichts der Ergebnisse auf seine Anfrage Verständnis für diejenigen Menschen, die Vorbehalte gegen die Corona-Impfung hätten. „Bei diesen Zahlen ist die Skepsis der Impfkritiker absolut begründet. Die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht ist mit Blick auf die Risiken völlig unverantwortlich“, sagte der AfD-Abgeordnete der JF.
Mehr als 1.200 Anträge auf Schadensersatz
Bislang gingen bei deutschen Behörden mehr als 1.200 Anträge auf Schadensersatz aufgrund möglicher Corona-Impfschäden ein. Davon wurden bislang 18 bewilligt und 30 abgelehnt, berichtete die Neue Osnabrücker Zeitung am Donnerstag. Demnach stehen die 1.219 Anträge den bislang 155,4 Millionen Impfungen gegenüber, was einem Antrag pro 127.500 Impfungen entspricht.
Ein Anspruch auf Versorgungsleistungen durch den Staat besteht laut dem Infektionsschutzgesetz dann, wenn „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung“ vorliegt. Impfreaktionen wie Kopfschmerzen, Schüttelfrost oder Fieber zählen nicht dazu. (krk/ls)