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Kinder nicht überproportional betroffen: Gesellschaft für Kindermedizin: Hohe Inzidenz durch viele Tests

Kinder nicht überproportional betroffen: Gesellschaft für Kindermedizin: Hohe Inzidenz durch viele Tests

Kinder nicht überproportional betroffen: Gesellschaft für Kindermedizin: Hohe Inzidenz durch viele Tests

Inzidenzen steigen durch Testung
Inzidenzen steigen durch Testung
Corona-Selbsttest an Schulen Foto: picture alliance, Eibner-Pressefoto, Fleig
Kinder nicht überproportional betroffen
 

Gesellschaft für Kindermedizin: Hohe Inzidenz durch viele Tests

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin weist mögliche Schulschließungen zurück. Der Inzidenzwert steige unter Kindern wegen einer Zunahme an Testungen. Die Positivenrate hingegen sinke. Kinder seien deshalb nicht überproportional am Infektionsgeschehen beteiligt.
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BERLIN. Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) hat dem Narrativ widersprochen, daß Kinder und Jugendlich überproportional von der dritten Welle an Coronainfektionen betroffen seien oder zu dieser beitrügen. Die DGKJ warnt daher vor voreiligen Schulschließungen: „Bildungszugang und Teilhabe sind ein sehr hohes Gut und sollten in der Abwägung der Maßnahmen gegen die Pandemieausbreitung hohe Berücksichtigung finden.“

Der vom RKI gemeldete Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz bei Kindern bis zum Alter von 14 Jahren könnte die Frage aufwerfen, ob diese derzeit überproportional zum Covid-19-Infektionsgeschehen beitragen. Die Frage könne „mit einem klaren Nein beantwortet werden“, schreibt die DGKJ.

Der Grund für den starken Anstieg sei vielmehr die Zunahme der Testungen. Die Anzahl getesteter Kinder unter 14 Jahren habe sich seit der sechsten Kalenderwoche von unter 250 auf über 500 pro 100.000 mehr als verdoppelt. Doch die Inzidenz bildet lediglich die gemeldeten positiven Testergebnisse ab.

Inzidenz steigt, aber Rate der positiven Tests sinkt

Die seit 1883 bestehende wissenschaftliche Fachgesellschaft weißt in dem Zusammenhang auf die Positivitätsrate hin. Diese Rate spiegele den Anteil infizierter Personen in einer Bevölkerungsgruppe wider. Bei einer überproportionalen Zunahme muß man erwarten, daß sie ebenfalls steigt. Die Rate sinke aber.

Die Positivitätsrate, die ebenfalls vom RKI veröffentlicht wird, sei bei den Null- bis Vierjährigen im Vergleich der Kalenderwochen sechs und zwölf von 6,4 Prozent auf 6,15 Prozent, bei den Fünf- bis 14-Jährigen von 9,6 Prozent auf 8,9 Prozent abgesunken.

Die DGKJ warnt deshalb vor voreiligen Schlüssen. Ein überproportionaler Anstiegt wäre ein nachvollziehbares Argument für Kita und Schulschließungen „mit den bekannten Folgen der Einschränkungen zum Bildungszugang und Teilhabe der jungen Generation am gesellschaftlichen Dasein und zum Teil erheblichen psychosomatischen und auch psychischen Beeinträchtigungen“. Daher müßten die Zahlen zum Infektionsgeschehen mit mit der gebotenen Sorgfalt interpretiert werden. (mp)

Corona-Selbsttest an Schulen Foto: picture alliance, Eibner-Pressefoto, Fleig
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