Ich bin ja kein Zeitzruge, kann mir aber gut vorstellen, dass die Grundmechanismen heute nicht viel anders funktionieren als damals. Es gibt eine breite dumpfe Bevölkerungsmehrheit, die politisch wenig interessiert ist und nur ihr Privatleben Leben will. Die will von der jeweils herrschenden Schicht eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Ihr Wahlverhalten ändert diese Mehrheit nur, wenn sie in ihrem Privatleben signifikant behelligt werden. Sonst wählt man einfach nur, was man kennt oder zu kennen glaubt.

Der einzige Unterschied zu damals: in einer vollendeten Diktatur braucht man ‚praktischerweise‘ auch nicht mehr zu wählen.