Die Bauernkriege korrelieren einigermaßen mit Kälteperioden und wenn in einer Agrargesellschaft die Ernte ausfällt, heißt das Hungertod. Die Warmzeiten waren historisch globale „Überlebenszeiten“, in denen die Götter den Menschen günstig gestimmt waren.

Bauernkriege gab es auch in anderen europäischen Ländern. Anders als in Frankreich waren die Aufstände gegen die Obrigkeit in deutschen Landen nie erfolgreich. Seit dieser Zeit in der Obrigkeit der Drang zur Unterdrückung, Ausrottung und restlosen Knechtschaft bestimmend. Egal wie man das Regime gerade bezeichnen mag.

In Frankreich hat man der Obrigkeit die Köpfe abgeschlagen und seit der Zeit ist ein gewisser Respekt vor „denen da unten“ vorhanden. Die Lehre war: man soll es nicht übertreiben – das fehlt in Deutschland völlig. Hier agiert man abgehoben im transzendenten Raum in einer surrealen Blasenrealität im Cäsarenwahn.

Völlig anders in Großbritannien, da mussten Bauern sogar Bogenschießen lernen, am Kontinent undenkbar. Vertrauen und Gemeinsamkeit gegen äußere waren die Basis für eine weltweite Erfolgsgeschichte. Das können verbildete Berufsversager mit Größenwahn auch heute noch nicht verstehen.

Wilhelm Röpke schrieb in seinem Werk, “ Die Deutsche Frage“ ,Seite 167, 3. Auflage, Erlenbach-Zürich 1948, über den Bauernaufstand von 1525:

“ Es war vielleicht die einzige echte Revolution in Deutschland, die sich außerdem auf die legitimsten Grundsätze stütze – die erste und zugleich die letzte. Zum letzten Mal hat damals der Deutsche aufbegehrt, bevor er endgültig in das Joch des unbedingten Gehorsams gegen die Obrigkeit und gegen seine Herren gespannt wurde.
Aus dem aufrechten Bürger und Bauern der mittelalterlichen Stadt wird die rührend-lächerliche Figur des „Spießbürgers“ wie sie uns Goethe im „Osterspaziergang“ des „Fausts“ mit freundlicher Ironie schildert, während Markgraf Ludwig von Baden in einem Brief … drastisch sagt:
„Forchtsam und kleinmütig zu sein, ist unter den Bürgern eine durchgehende Krankheit.“

Wilhelm Röpke (* 10. Oktober 1899 in Schwarmstedt bei Hannover; † 12. Februar 1966 in Genf) war ein deutscher Ökonom.