Die Mörder wurden freigesprochen: Als die DDR einen Regimekritiker erschoß
Die Mörder wurden freigesprochen: Als die DDR einen Regimekritiker erschoß
Die Mörder wurden freigesprochen: Als die DDR einen Regimekritiker erschoß
Eine Wandtafel über Michael Gartenschläger bei der Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“ 2012 im Bundesfamilienministerium: Sein Engagement gegen die Selbstschußanlagen machte ihn zum Staatsfeind Nummer eins der DDR-Staatssicherheit Foto: picture alliance / dpa | Britta Pedersen
1976 tötete die DDR-Staatssicherheit am innerdeutschen Todesstreifen den Dissidenten Michael Gartenschläger. Bereits als Jugendlicher war er zu lebenslanger Haft verurteilt worden, später setzte er sich gegen die Selbtschußanlagen an der deutsch-deutschen Grenze ein.
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Herr Harald Beständig, ich habe das Bedürfnis, etwas über die DDR-Wirklichkeit ab den 70ern zu berichten. Die Zeit davor definitiv ausgeklammert.
Hauptthema in kritischen Kreisen war, wer hat alles einen Ausreiseantrag gestellt und welche Drangsalierung er aushalten musste. Über „Flüchtlinge“ wurde nicht geredet, man war sich wortlos einig, wer Heimat, Familie und Kollegen für ein besseres Leben in Stich lässt, ist zu verachten. Mir ist ein Einzelfall eines Arztes bekannt, der anstatt im Dienst an der Grenze war, mit gravierende Folgen bis Lebensende für einen seiner Patienten! Sind Sie stolz darauf? Es waren überwiegend Glücksritter, die ihr Leben für mehr Geld riskiert haben, wie heute im Mittelmeer. Helden waren die, die offen dem Staat gesagt haben, ich will weg, und legal verlassen haben, nicht durch den Wald gerannt sind, um die Alimente Verpflichtung zu entgehen. Der Westen ist am Tod mitschuldig, da man mit Geld und Heldenehren gelockt hat.
Ob man Gesetze gut findet, fragt niemand. Zahlen Sie gern hohe Steuern? Nein, aber Sie tun es oder werden bestraft!
Stalin hat Millionen Opfer verursacht, aber nicht in den 70ern.
Schon damals gab es – auch im „freien Westen“ – eine politische Justiz.
Es hat schon seinen Grund, daß Justitia mit verbunderen Augen dargestellt wird. Vor Gericht darf das Urteil nur vom Recht bestimmt werden und nicht von politischen oder sentimentalen Rücksichtnahmen.
Die Verherrlichung der Grenzgänger als gefalle Kämpfer für die Freiheit ist genauso absurd wie die heutige totale Wahrheitsverdrehung auf alle Kanäle! 2 unbekannte Fakten:
1. Man konnte legal die DDR mit den s.g. Ausreisrantrag verlassen. Inbegriffen waren der finanzielle Ausgleich mit dem Staat, also Kredite auszahlen und ev. Ausgleich für die hochwertige kostenlose Ausbildung, gewissermaßen Bafög nachträglich. Hat man es bei Flucht umgangen, ist es vergleichbar mit Steuerhinterziehung, wofür man in der BRD sitzt!
2. Bei der Vergabe von scharfer Munition wird man vergattert, 1. Halt 2. Halt oder ich schieße 3. Warnschuss. 4. Gezielter Schuss in die Beine. Wer nach 3. nicht stehen bliebt, hat sein Leben selbst verwirkt. Es wird bei der Vergatterung immer wieder betont, wird 1.-3. eingehalten, ist man unschuldig wenn man tödlich trifft. Sicher wurde in diesem Fall gezielt geschossen, aber eins war immer klar: Befehlsverweigerung wird extrem bestraft, im Kriegsfall sofort an die Wand.
Und mir ging es nicht um den Fall, sondern um alle. Ab der USA Grenze wurden damals auch illegale Grenzgänger erschossen. Das Thema ist Heuchlerei!
Ich hörte von einem Zeitzeugen aus den Anfängen der Errichtung der Westgrenze der
DDR , dass der Stacheldraht dazu aus dem Westen geliefert wurde. Den beliefernden Zug mit Sracheldrahtwaggons durften sich nur Auerwählte nahern , er gehörte nicht dazu , hat es aber trotzdem getan u. sah , dass der Zug aus Westdeutschland kam , wohl aus der Region , wo die Westdeutsche Stahlindustrie fokussiert war.
Gutes, wichtiges Gedenken!
Interessant! Die US-Provinz (oder je nach Lesart: Abteilung der CIA) Germany hat viel raffiniertere Methoden im Laufe der Jahre entwickelt.
Die Methoden gegen „Staatsfeinde“ haben sich nicht geändert, sie wurden nur verfeinert. Verräter und Denunzianten sind hoch angesehene Mitglieder der Zivilgesellschaft. Die Verratenen und Denunzierten sind „Rächts“. Das reicht vollkommen aus, um 85 % der Zivilgesellschaft in Schach zu halten. Die restlichen 15 % haben auch Angst vor der übergriffigen Staatsmacht, sind aber zumindest an der Wahlurne nicht feige.
… und vor dem nächsten Messerangriff.
Hm, nur zwei Kommentare? In diesem Forum hier erwartete ich eigentlich die Statements derjenigen Ex-DDR-Bürger, welche sonst auch über die früheren ostdeutschen Zeiten berichteten…
Die damalige erfolgreiche Stasis-Spitzelei in der Nachbarschaft, im Kollegenumfeld und selbst unter der Verwandschaft war folgenreich und tragisch. G´tt behüte, daß wir alle es jetzt hier wieder zulassen, seitens eines gegenwärtigen, neudeutschen Verfassungsschutzes und der damit einhergehenden „wehrhaften Demokratie“ gegenseitig auspioniert und verhaftet zu werden.
Im Übrigen möche ich auch daran erinnern (dürfen), welche mangelnde Sympatie für die damalige „Sowjetnomenklatura“ im gesamten (!) Ostblock herrschte. Jeder DDRler stöhnte und verdrehte die Augen, denn die „sowjetische Freundschaft“ dominierte recht sicht- und spürbar sogar bis nach Cuba. Die russische Sprache war ein Pflichtschulfach, man hatte Mitglied in der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft zu sein (und zu zahlen), wollte man sich nicht weitere Chancen (z.B. für die Zulassung eines Studienplatzes … verspielen. Ich selbst habe damals sehr kämpfen müssen und kann es daher kaum glauben, daß uns jetzt ähnliche Zeiten wieder einholen.
Interessant wäre welches Grenzregime mehr deutsche Todes- Opfer durch Gewalt gefordert hat .
Das der mörderisch gesicherten DDR-Westgrenzen oder das der offenen Grenzen der BRD mit all seinen Folgen durch importierte Gewaltverbrechen.
Vergewaltigungsopfer durch geschlossene DDR-Grenzen gab es gar keine , durch offene BRD -Grenzen dürfte diese Zahl erheblich sein , dazu kommen noch die neuartigen Gruppengewaltigungen.
Da kann man wahrscheinlich seinen Kopf gegen eine Handvoll Peanuts wetten , dass es dazu im bDaZ keine offenen , vergleichenden Daten gibt.
Das genannte Holzkreuz wurde durch den privaten „Freundeskreis Michael Gartenschläger“ innerhalb der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) schon lange durch ein Kreuz aus Edelstahl ersetzt.
Jedes Jahr am 30. April, dem Tag des Todes von Michael Gartenschläger, treffen sich dieser Freundeskreis bzw. Mitglieder der VOS gegen 12.00 Uhr am „Gartenschläger Eck“ um das Andenken an diesen Patrioten zu wahren. Unter diesem Begriff ist der exakte Ort in Google Maps zu finden.
Interessierte Gäste sind immer willkommen!
Harald Beständig
(Mitglied in der VOS-Gruppe Hamburg)
Und heute machen CDU und die Mauermörder von der SED gemeinsame Sache.
Sollen sich die BRD Insassen bei solchen Beiträgen über noch üblere Unrechtsstaaten besser fühlen , wie Schwerstkranke unter Morphium ?
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Eine Wandtafel über Michael Gartenschläger bei der Ausstellung „Jugendopposition in der DDR“ 2012 im Bundesfamilienministerium: Sein Engagement gegen die Selbstschußanlagen machte ihn zum Staatsfeind Nummer eins der DDR-Staatssicherheit Foto: picture alliance / dpa | Britta Pedersen
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