Heute vor 60 Jahren: Karl Dönitz, ein Vortrag und ein Todesfall
Heute vor 60 Jahren: Karl Dönitz, ein Vortrag und ein Todesfall
Heute vor 60 Jahren: Karl Dönitz, ein Vortrag und ein Todesfall
Karl Dönitz in seinem Haus in Aumühle: Auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs entzündeten sich hitzige Debatten um ihn Foto: picture alliance / brandstaetter images/Votava | brandstaetter images/Votava
Am 22. Januar 1963 hielt Karl Dönitz, Großadmiral und bei Kriegsende als Nachfolger Adolf Hitlers deutsches Staatsoberhaupt, einen Vortrag vor Gymnasiasten in einer schleswig-holsteinischen Kleinstadt. Die Veranstaltung geriet zum politischen Skandal und schlug bis ins Ausland hohe Wellen. Für einen der Beteiligten nahm es ein tödliches Ende.
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Karl Dönitz war ein anständiger Soldat, dem selbst der Feind seine Anerkennung nicht versagte. Die Nürnberger Schauprozesse der Siegermächte sind ohnehin nicht ernst zu nehmen, auch wenn sie ernste Folgen hatten. Dönitz‘ Verurteilung wegen der Durchführung von Angriffskriegen ist angesichts der langen Geschichte von Angriffskriegen ein Witz, zumal es – im Unterschied zu heute – noch keine Ächtung von Angriffskriegen gab. Was waren denn die ständigen militärischen Interventionen der Amerikaner in mittelamerikanische Staaten bis 1933 oder der Angriff der SU auf Finnland 1939 anderes als Angriffskriege? Und die Besetzung der baltischen Staaten, Ostpolens sowie Bessarabiens und der Nordbukowina waren vermutlich reine Friedensakte. Die SU besetzte im ersten Anlauf 1939/40 (geschätzt) mehr als doppelt so große Gebiete wie Deutschland. Und diese Heuchler verurteilen andere wegen Angriffskriegen! Karl Dönitz ist in meinen Augen ein soldatisches Vorbild, der tragischerweise einem Regime diente, das sich seit 1941 immer hemmungsloser in Verbrechen verstrickte.
Da tun sich Abgründe auf. Immerhin blieb der Schulleiter standhaft und nahm dafür sogar den Freitod in Kauf.
Er hat als Soldat nur seine Pflicht getan, wie alle anderen auch. Fast alle Politiker der jungen BRD waren Soldaten und Offiziere der Wehrmacht. Logisch, wer sich verweigert hat kam an den Galgen. Ich gehe jede Wette ein, das sich die ganzen Leute die heute aus der Ferne so mutig moralisieren damals sich der Einberufung nicht wiedersetzt hätten.
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Karl Dönitz in seinem Haus in Aumühle: Auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs entzündeten sich hitzige Debatten um ihn Foto: picture alliance / brandstaetter images/Votava | brandstaetter images/Votava