BERLIN. Siemens hat angekündigt, weltweit etwa 6.000 Stellen streichen zu wollen, davon 2.850 in Deutschland. Die Arbeitsplätze sollen stückweise bis September 2027 abgebaut werden, wie ein Sprecher des Unternehmens mitteilte. Bereits im Herbst hatte Konzernchef Roland Busch tausendfachen Arbeitsplatzabbau angekündigt, jedoch noch keine konkreten Zahlen genannt.
Vor allem der Bereich Automatisierung hatte zuletzt deutliche Umsatzeinbußen verzeichnen müssen, hier sollen die meisten Stellen wegfallen. Der Konzern begründet den Schritt damit, daß sich die internationalen Märkte verändert hätten, doch auch der heimische. „Insbesondere der deutsche Markt ist seit zwei Jahren rückläufig. Daher müssen Kapazitäten in Deutschland angepaßt werden.“ Dennoch sollten die Personalzahlen in Deutschland „in der Tendenz konstant“ bleiben, da das Unternehmen in anderen, besser florierenden Bereichen neue Mitarbeiter anwerbe.
Details, welche Stellen in Deutschland konkret von der Streichung betroffen sein könnten, nannte der Unternehmenssprecher nicht.
Audis Verkaufszahlen in Deutschland kollabieren
Einen Tag zuvor hatte auch der Autobauer Audi massiven Stellenabbau in Deutschland angekündigt. Dort sollen bis Ende 2029 insgesamt 7.500 Arbeitsplätze wegfallen, teilte ein Sprecher des Unternehmens mit. Die Produktion selbst soll nach Plänen der VW-Tochter nicht betroffen sein, dafür aber der sogenannte „indirekte Bereich“ – also Bürostellen. Die ersten 6.000 Streichungen sollen bis 2027 stattfinden, die restlichen 1.500 bis Ende 2029. Wie viele Stellen jeweils an den Standorten Neckarsulm und Ingolstadt betroffen sind, ist bislang noch unklar.
Im vergangenen Jahr sanken die Absatzzahlen von Audi um zwölf Prozent. In Deutschland verkaufte das Unternehmen sogar 21 Prozent weniger Autos als im Vorjahr. In China, inzwischen der größte Automarkt der Welt, reduzierte sich der Absatz um elf Prozent. (st)