BERLIN. In seiner Herbstprojektion hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Konjunkturprognose erneut gesenkt. Für dieses Jahr erwartet der Grünen-Politiker einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent. Kommendes Jahr aber werde die Wirtschaft um 1,3 Prozent wachsen. Dann wird das Gebäudeenergiegesetz wirksam, das viele Hausbesitzer mit hohen Kosten zum Umbau ihrer Eigenheime zwingt.
Habeck hatte in seiner Frühjahrsprojektion noch einen Anstieg um 0,4 Prozent vorhergesagt. Für 2024 waren es da noch 1,6 Prozent. Nun räumte der Minister „konjunkturelle Schwierigkeiten“ ein. Als Gründe nannte er die Nachwehen der Energiepreiskrise, die notwendige Inflationsbekämpfung der Europäischen Zentralbank und das Schwächeln wichtiger globaler Wirtschaftspartner. Er erklärte aber nicht, warum Deutschland das einzige Industrieland der Welt ist, das in diesem Jahr schrumpft.
IWF widerspricht Habeck
Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht die Lage für die viertgrößte Volkswirtschaft der Welt noch düsterer. Er prognostizierte kürzlich für dieses Jahr ein Minus von 0,5 Prozent. 2024 werde das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands nur um 0,9 Prozent zulegen.
Habeck sagte, damit Deutschland wieder wachse, müßten Probleme wie die überbordende Bürokratie sowie der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel beseitigt werden. Wie er die Herausforderungen, etwa bei der Überregulierung der Unternehmen, konkret angehen will, verriet er indes nicht. (fh)