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Energiewende: Stromausfall durchkreuzt „Fridays for Future“-Aktion: Zufall oder Chiffre?

Energiewende: Stromausfall durchkreuzt „Fridays for Future“-Aktion: Zufall oder Chiffre?

Energiewende: Stromausfall durchkreuzt „Fridays for Future“-Aktion: Zufall oder Chiffre?

„Fridays for Future“-Protest in Lützerath
„Fridays for Future“-Protest in Lützerath
„Fridays for Future“-Protest in Lützerath Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
Energiewende
 

Stromausfall durchkreuzt „Fridays for Future“-Aktion: Zufall oder Chiffre?

Am Silvestertag gingen weitere drei Atomkraftwerke in Deutschland vom Netz. Eine Woche später will „Fridays for Future“ online gegen den Ausbau eines Braunkohletagebaus protestieren. Doch dann fällt der Strom aus.
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Manche Geschichten schreibt nur das Leben. Bis vor kurzem dürfte niemand die 14 Seelen große Ortschaft Lützerath gekannt haben. Daß der zur Stadt Erkelenz gehörende Weiler in Nordrhein-Westfalen in den Schlagzeilen ist, verdankt es dem Energiekonzern RWE und der „Fridays for Future“-Bewegung (FfF). Das Dorf soll weichen, damit dort der Braunkohle-Tagebau weitergehen kann.

Nachdem aufgrund der Corona-Maßnahmen am Samstag eine Demonstration dagegen abgesagt werden beziehungsweise teils digital stattfinden mußte, einigten sich die Klimaschützer auf einen Aktionstag, der online stattfinden sollte. Leider verzögerte sich dieser, da laut FfF ein Stromausfall den Beteiligten einen Strich durch die Rechnung machte. Die Energiegewinnung soll nach dem Abschalten weiterer drei Kernkraftwerke (drei sind noch übrig) unter anderem der Tagebau Garzweiler kompensieren, während genau dort, wo dies umgesetzt werden soll, der Strom ausfällt. Zufall oder Chiffre?

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Lichter gehen in mehreren Bundesländern aus

Spaß beiseite. Womöglich gibt es zwischen beiden keinen Zusammenhang. Dennoch ist in den vergangenen Tagen zu beobachten, wie die Stromausfälle in Deutschland zunehmen. Nachdem die Meiler von Brokdorf, Grohnde und Gundremmingen abgeschaltet wurden, besteht der Verdacht, daß die Mittel- oder Spitzenlast nicht in dem Maße an Zuverlässigkeit gewährleistet werden kann, wie es Deutschland in der Vergangenheit gewohnt war. Einige Beispiele aus den vergangenen Tagen:

Am Abend zum 7.1.2022 ist der Strom in Berlin-Steglitz westlich der Stadtautobahn zwischen dem S-Bahnhof Feuerbachstraße und dem S-Bahnhof Rathaus Steglitz ausgefallen. Betroffen waren die Straßenzüge Forststraße, Schloßstraße und deren Umgebung. Ähnliches spielte sich in derselben Nacht in anderen Berliner Stadtteilen genauso wie in Bedburg ab, einem Regierungsbezirk Kölns. 45 Minuten lang fehlte in den Gemeinden Kaster, Kirchherten, Kirchtroisdorf, Kleintroisdorf und Grottenherten der Strom.

Auch in Bayern gingen die Lichter aus. In Regensburg fehlte in den Stadtteilen Graß, Leoprechting, Oberisling sowie in Teilen Pentlings für ganze 19 Stunden der Strom. Ebenso in Hamburg: 2.000 Haushalte und knapp 170 Gewerbekunden in den Stadtteilen Borgfelde, Hohenfelde und St. Georg warteten am 7.1.2022 vergeblich auf Strom.

Auch das Bundesland Hessen war davor nicht gefeit. Am Samstag morgen wurde in Neu-Anspach, Schmitten, Weilrod und Grävenwiesbach Stromausfälle gemeldet. Stunden später waren die Leitungen wieder in Betrieb.

Selbst linke Experten warnen

Ob die Ausfälle auf die angewandte deutsche Energiewende zurückzuführen ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Die Häufung ist jedoch frappierend. Laut dem selbsternannten „linksgrün versifften“ Blogger Florian Blünn („Tech for Future“ steigt die Gefahr in Deutschland für Stromausfälle „kontinuierlich“. Er sieht 2023 als ein sehr kritisches Jahr für die Blackout-Gefahr, da durch den Atomausstieg acht Gigawatt gesicherte Leistung wegfielen.

Daß die Stromversorgung wegen der Energiewende auf wacklingen Füßen steht, davor warnen Kritiker schon seit Jahren. Vor allem in Januar wird stets deutlich, wie unstet der Flatterstrom sein kann.

In Lützerath kam der Strom schließlich wieder. „Fridays for Future“ konnte ihren Kampf gegen die Energieversorgung in Deutschland weiterführen. Bis der nächste Stromausfall ihren Aktionismus durchkreuzt. Ein Umdenken wird bei ihnen aber wohl kaum stattfinden.

„Fridays for Future“-Protest in Lützerath Foto: picture alliance/dpa | Oliver Berg
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