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Umfrage unter Brandenburgs Unternehmen: „Die Sanktionen schaden Deutschland mehr als Rußland“

Umfrage unter Brandenburgs Unternehmen: „Die Sanktionen schaden Deutschland mehr als Rußland“

Umfrage unter Brandenburgs Unternehmen: „Die Sanktionen schaden Deutschland mehr als Rußland“

Raffinerie in Schwedt and der Oder: Die Mehrheit der ostbrandenburgischen Unternehmen will weiter Öl aus Rußland beziehen
Raffinerie in Schwedt and der Oder: Die Mehrheit der ostbrandenburgischen Unternehmen will weiter Öl aus Rußland beziehen
Raffinerie in Schwedt and der Oder: Die Mehrheit der ostbrandenburgischen Unternehmen will weiter Öl aus Rußland beziehen Foto: picture alliance/ Annette Riedl/dpa
Umfrage unter Brandenburgs Unternehmen
 

„Die Sanktionen schaden Deutschland mehr als Rußland“

Die Mehrheit der Unternehmen in Ostbrandenburg treffen die EU-Sanktionen gegen Rußland nach eigenen Angaben stark und mitunter existenzbedrohend. Sie fordern eine Abkehr von den ihrer Meinung nach unwirksamen Maßnahmen und plädieren statt dessen für eine Beibehaltung der Atomkraft.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

FRANKFURT/ODER. Fast zwei Drittel der Unternehmen in Ostbrandenburg hat eine Lockerung der Wirtschaftssanktionen gegen Rußland gefordert. Diese schadeten den deutschen Bürgern und Firmen mehr als der Regierung in Moskau, heißt es von einem der Befragten in einer am Montag veröffentlichten repräsentativen Studie der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburg (IHK).

Mehr als die Hälfte der Betriebe gab an, unter anderem von den gestiegenen Einkaufs- und Energiepreisen sowie den gestörten Lieferketten stark oder existenzbedrohend betroffen zu sein. Besonders hohe Werte entfielen dabei auf Logistik und Gastgewerbe. 80 Prozent halten die Maßnahmen der EU gegenüber Rußland zudem nicht für geeignet, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Elf Prozent sind laut der Studie von der Wirksamkeit der Sanktionen überzeugt.

Mehrheit hält Sanktionen für zu hart

Mit 63 Prozent bewertete mehr als die Hälfte der Befragten die Maßnahmen aus Brüssel für zu hart oder deutlich zu hart. 17 Prozent halten sie für „genau richtig“. Weitere 20 Prozent wünschen sich härtere oder deutlich härtere Sanktionen. „Rußland muß mit allen Mitteln geschwächt werden, um der Expansionspolitik Einhalt zu gebieten. Wir haben mehr zu verlieren als unseren Wohlstand“, zitiert die Studie einen Befragten.

Mehr als zwei Drittel der Unternehmen plädiert unterdessen für eine Beibehaltung der Öllieferungen aus Rußland mit Blick auf die Raffinerie in Schwedt an der Oder. In der Uckermark stimmen dieser Position mehr als drei Viertel der Betriebe zu. Weniger als ein Viertel der Befragten unterstützt hingegen die aktuelle Position der Bundesregierung, wonach kein russisches Öl über diese Raffinerie bezogen werden soll.

Betriebe befürworten Atomkraft

Abhilfe könnte nach Ansicht von 80 Prozent der Befragten neben diplomatischen Ansätzen auch eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen deutschen Atomkraftwerke schaffen. Auch eine spätere Abschaltung der Kohlekraftwerke halten 74 Prozent für sinnvoll, um die Energieversorgung sicherzustellen. „Die Bundesregierung muß die aktuelle Situation als Anlaß nutzen, um Deutschland langfristig hinsichtlich unverzichtbarer Ressourcen und Rohstoffe aus dem Ausland strategisch sicherer aufzustellen. Nur so kann die deutsche Wirtschaft auch bei künftigen Konflikten handlungsfähig bleiben“, resümieren die Autoren der Studie.


„Die Sanktionspolitik der Bundesregierung vernichtet die wirtschaftliche Grundlage der gesamten Uckermark“, warnt der AfD-Bundestagsabgeordnete Hannes Gnauck. Die Mehrheit der Unternehmen halte die Sanktionen für sinnlos und gefährlich. Die Stimmungslage und die Einschätzungen der ostbrandenburgischen Wirtschaft deckten sich damit zu großen Teilen mit der Bewertung und den Forderungen seiner Partei. (zit)

Raffinerie in Schwedt and der Oder: Die Mehrheit der ostbrandenburgischen Unternehmen will weiter Öl aus Rußland beziehen Foto: picture alliance/ Annette Riedl/dpa
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