BERLIN. Die Energieminister von zehn Staaten der Europäischen Union haben sich mit einem Appell an die Öffentlichkeit gewandt, in dem sie einen Ausbau der Atomkraft fordern. „Die Kernenergie ist in der Lage, verschiedene Herausforderungen zu bewältigen“, heißt es in dem Schreiben, aus dem das Handelsblatt zitiert. So sei diese „in der Lage, bei höchsten Sicherheitsstandards die für die künftige Elektrifizierung erforderlichen Strommengen zu sichern“.
Die zehn Minister betonten, daß „die Kernenergie in Anbetracht der sogenannten Systemkosten und des Wertes der Stabilität eine wettbewerbsfähige Energiequelle“ sei, mit der „unsere Abhängigkeit von fossilen Importen aus Russland“ verringert werden könne. Auch ermögliche sie eine Reduktion des CO2-Ausstoßes. „Die Kernenergie kann als kohlenstoffarme Grundlast-Energiequelle eine wesentliche Rolle in einem Energiemix spielen, der mit der Klimaneutralität vereinbar ist.“
Aktualisierung des Forschungsstands gefordert
In dem Appell wurde die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Einschätzung bezüglich der Atomkraft zu aktualisieren. Gemäß Artikel 40 des Euratom-Vertrags verpflichtet sich diese, „in regelmäßigen Abständen hinweisende Programme, insbesondere hinsichtlich der Ziele für die Erzeugung von Kernenergie und der im Hinblick hierauf erforderlichen Investitionen aller Art“, zu veröffentlichen.
Der Appell wurde von den Energieministern der EU-Staaten Bulgarien, Finnland, Frankreich, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn verfasst. (JF)