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Thüringen: Unternehmen stoppt Impf-Pranger nach massiver Kritik

Thüringen: Unternehmen stoppt Impf-Pranger nach massiver Kritik

Thüringen: Unternehmen stoppt Impf-Pranger nach massiver Kritik

Gießerei (Symbolbild), Aufregung über Impf-Pranger in sozialen Medien Fotos: picture-alliance / ZB | Martin Schutt / Twitter-Screenshots / JF-Montage
Thüringen
 

Unternehmen stoppt Impf-Pranger nach massiver Kritik

Ein Thüringer Unternehmen hat Fotos und Namen von nicht gegen das Coronavirus geimpften Mitarbeitern im Pausenraum aufgehängt. Dafür erntete die Firma einen Sturm der Entrüstung. Jetzt reagiert das Unternehmen.
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HEILBAD HEILIGENSTADT. Ein Thüringer Druckguß-Unternehmen hat nach massiver Kritik ein Informationsblatt mit Fotos und Namen von nicht gegen das Coronavirus geimpften Mitarbeitern zurückgezogen. „Der Aushang wurde aufgrund der in den sozialen Medien entstandenen Diskussion entfernt“, teilte die Firma „Groß Druckguß“ mit Sitz in Heilbad Heiligenstadt am Montag mit.

Zuvor waren in sozialen Medien Fotos des Aushangs veröffentlicht worden. Über das Unternehmen ergoß sich ein Sturm der Entrüstung. Mehrere Nutzer kritisierten, durch ein solches Vorgehen würden ungeimpfte Mitarbeiter an den Pranger gestellt. Außerdem verstoße das Unternehmen gegen den Datenschutz.

Aushang des Unternehmens, der sich in sozialen Medien verbreitete
Aushang des Unternehmens, der sich in sozialen Medien verbreitete Fotos: Twitter-Screenshot / Verpixelung JF

„Standen mit Amt für Datenschutz in Verbindung“

Die Firma gab nun allerdings an, daß der Beschluß, den Impfstatus der Mitarbeiter offenzulegen, „einvernehmlich und nach interner Absprache“ entstanden sei. Die Leitung des rund 100 Mitarbeiter großen Unternehmens habe um Vorschläge gebeten, wie die im Sommer beschlossenen Lockerungen der Corona-Regeln umgesetzt werden könnten. Auch habe sie die Zustimmung der Mitarbeiter eingeholt. „Dazu standen wir mit dem Amt für Datenschutz in Verbindung und hatten auch einen Termin vor Ort. Bei Widerspruch seitens einzelner Mitarbeiter hätten wir diese Mitarbeiterinformation nicht in dieser Form umgesetzt.“

Auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT ergänzte das Unternehmen, der Aushang sei erstmals am 4. Oktober aufgehängt worden. Das in sozialen Medien verbreitete Foto zeige den Pausenraum. Dieser sei nur für Mitarbeiter zugänglich.

Laut der EU-Datenschutzgrundverordnung müssen Arbeitnehmer keine Fragen zu ihrem Impfstatuts beantworten. Ausnahmen gelten seit einer Änderung des Infektionsschutzgesetzes für Mitarbeiter in Schulen, Krankenhäusern, Kindertageseinrichtungen, Obdachlosenunterkünfte oder Justizvollzugsanstalten. (ls)

Gießerei (Symbolbild), Aufregung über Impf-Pranger in sozialen Medien Fotos: picture-alliance / ZB | Martin Schutt / Twitter-Screenshots / JF-Montage
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