WOLFSBURG. Der Volkswagen-Konzern hat rund einen Monat nach dem Diebstahl von über 1.000 Autoschlüsseln einen Strafantrag gegen die Umweltorganisation Greenpeace gestellt. „Wir dulden keine Gesetzesverstöße“, sagte eine VW-Sprecherin am Mittwoch der Welt. VW sei zwar weiterhin an einem Dialog mit der Umweltschutzorganisation interessiert, wolle aber rechtliche Möglichkeiten gegen die Greenpeace-Aktion prüfen. Zuerst berichtete die Ostfriesen-Zeitung von dem Vorhaben des Autokonzerns.
Ende Mai hatten sich Mitglieder der Umweltschutzorganisation nach Angaben der Polizei mit Überwurfleitern Zutritt auf ein Firmengelände am Hafen im niedersächsischen Emden verschafft, auf dem VW-Neuwagen für die Verladung und den Weitertransport bereitstanden. Dort stahlen sie die Schlüssel.
Greenpeace geht gegen den VW-Konzern vor
Greenpeace hatte mit der Aktion für den schnelleren Umstieg des Konzerns auf Elektromobilität demonstrieren wollen. Die Umweltorganisation hatte sich später in den sozialen Medien zur Tat bekannt. Die Polizei Emden bewertete das Vorgehen als „Hausfriedensbruch“ und einen „besonders schweren Diebstahl“.
Doch dabei ist es laut Welt nicht geblieben. Anfang Juni seien Greenpeace-Mitglieder auf eine Baustelle sowie auf das Gelände des VW-Kraftwerks in Wolfsburg vorgedrungen.
Mitte Juni flog ein Greenpeace-Anhänger kurz vor dem Anpfiff des Länderspiels Deutschland gegen Frankreich mit einem Gleitschirm ins Münchner Olympiastadion. Da er bei der Landung Probleme hatte und teilweise die Kontrolle verlor, segelte er dicht über den Zuschauerrängen und verletzte dabei zwei Fußballfans. Nach der Landung wurde er von Sicherheitskräften festgenommen und der Polizei übergeben. Auch diese Aktion richtete sich gegen VW, da der Konzern Sponsor der deutschen Nationalmannschaft ist. (hl)