BERLIN. Die Umlage zur Finanzierung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien könnte im kommenden Jahr ein Rekordhoch von 8,6 Cent je Kilowattstunde erreichen. Deutsche Verbraucher stünden damit vor deutlichen Mehrkosten, wie aus Berechnungen des Thinktanks Agora Energiewende hervorgeht, die der Süddeutschen Zeitung vorliegen.
Schuld an dem Anstieg sei der Mechanismus des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Denn aus den Milliarden, die auf diese Weise Monat für Monat an „EEG-Umlage“ zusammenkämen, werde den Betreibern von Wind- und Solaranlagen, Biomasse- oder Wasserkraftwerken eine vorab festgelegte Mindestvergütung gezahlt. Diese sei starr – der Strompreis an der Börse schwanke aber. Als Konsequenz müsse umso mehr aus dem EEG-Konto draufgelegt werden, je niedriger der Börsenpreis für Strom sei.
Bundesregierung hatte Senkung der Umlage geplant
Eigentlich hatte die Bundesregierung eine Senkung der Umlage geplant und vergangene Woche entsprechende Beschlüsse gefaßt. Vom kommenden Jahr an sollten Einnahmen aus dem neuen CO2-Preis auf Heiz- und Kraftstoffe in die Senkung der Ökostrom-Umlage fließen, um Alternativen zu fossilen Brennstoffen attraktiver zu machen. Nun kann sie den Anstieg laut des Berichts nur auf 7,1 Cent bremsen. Derzeit liegt die Umlage bei 6,76 Cent.
Der Strompreis habe bis Mitte März noch stabil zwischen drei und vier Cent je Kilowattstunde gelegen, nun habe er sich jedoch nahezu halbiert. Entsprechend viel fließe vom EEG-Konto ab. (zit)