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VW-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch: Umstieg auf Elektroautos könnte zur sozialen Frage werden

VW-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch: Umstieg auf Elektroautos könnte zur sozialen Frage werden

VW-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch: Umstieg auf Elektroautos könnte zur sozialen Frage werden

Dieter Pötsch
Dieter Pötsch
VW-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch: „Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten“ Foto: picture-alliance / Sven Simon
VW-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch
 

Umstieg auf Elektroautos könnte zur sozialen Frage werden

Volkswagen-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch hat wegen des Umstiegs auf Elektroautos vor stark steigenden Preisen für Kleinwagen gewarnt. Menschen mit niedrigen Einkommen dürften sich künftig die Frage stellen, ob sie sich ein Auto überhaupt noch leisten können. „Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten.“
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BERLIN. Volkswagen-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch hat wegen des Umstiegs auf Elektroautos vor stark steigenden Preisen für Kleinwagen gewarnt. „Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten, wenn diese Autos mit Elektromotoren ausgestattet werden. Daher wird es im Kleinwagensegment ganz unweigerlich zu erheblichen Preiserhöhungen kommen“, sagte Pötsch der Welt am Sonntag.

Menschen mit niedrigen Einkommen dürften sich künftig die Frage stellen, ob sie sich ein Auto überhaupt noch leisten können. „Das könnte ein Thema werden“, mahnte der Manager. „Das ist einer der Punkte, bei denen wir uns fragen, ob bei der Festlegung neuer CO2-Grenzwerte auch alle gesellschaftlich relevanten Aspekte ausreichend berücksichtigt worden sind.“

„Unvermeidliche Folgewirkungen“ auf Arbeitsplätze

VW habe das klare Ziel, die Elektromobilität für breite Bevölkerungsschichten erschwinglich zu machen. „Das Thema Einstiegsfahrzeuge wird in diesem Zusammenhang aber ohne Zweifel schwierig“, gab Pötsch zu bedenken, der seit 2015 das VW-Kontrollgremium leitet.

Mit Blick auf die Arbeitsplätze sagte der 67jährige: „Auch hier sind unseres Erachtens die unvermeidlichen Folgewirkungen einer politischen Entscheidung nicht angemessen berücksichtigt worden.“ Elektroautos hätten eine 30 Prozent niedrigere Wertschöpfungstiefe.

Elektromotoren besonders bei Kleinwagen teuer

Bis 2030 werden die CO2-Grenzwerte für die Neuwagen sukzessive gesenkt werden. Das Magazin auto motor und sport hat die Preissteigerungen durch sauberere Motoren in Kleinwagen anhand mehrerer Beispiele berechnet. Demnach würde der aktuelle VW Polo, ein Kleinwagen mit 65 PS zum Preis von 13.500 Euro, der als Erstauto in Frage kommen könnte, die CO2-Grenzwerte für 2021 (95 Gramm pro Kilometer) mit seinen 110 g/km bereits überschreiten.

Die Variante als 1,0 TSI Bluemotion stoße 85 g/km aus und läge damit unter dem vorgegebenen Wert. Allerdings kostet er bereits mindestens 19.800 Euro. Und ab 2025 wäre auch dieses Modell nicht mehr regelkonform, da die Grenzwerte dann auf 80 g/km sinken. 2030 darf der CO2-Ausstoß dann nur noch bei 59 g/km liegen.

Der VW Up, ein noch kleinerer Wagen, kostet dem Blatt zufolge als Elektromodell mit 23.000 Euro sogar mehr als der größere Diesel-Polo. Grund dafür seien die hohen Kosten für Lithium-Ionen-Akkus. Obwohl Elektroautos wegen ihrer vergleichsweise geringen Reichweiten von bis zu 400 Kilometer prädestiniert für die Stadt seien, amortisierten sich die höheren Kosten für Elektromotoren nur bei großen Autos, folgert die Automobilzeitschrift. (ls)

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VW-Aufsichtsratschef Dieter Pötsch: „Das heutige Preisniveau ist nicht zu halten“ Foto: picture-alliance / Sven Simon
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