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„Übertrieben und nicht angemessen“: Stauforscher lehnt Tempolimit auf Autobahnen ab

„Übertrieben und nicht angemessen“: Stauforscher lehnt Tempolimit auf Autobahnen ab

„Übertrieben und nicht angemessen“: Stauforscher lehnt Tempolimit auf Autobahnen ab

Tempolimit
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Tempolimit: Die EKMD reicht eine Petition dafür ein Foto: picture alliance/Marius Becker/dpa
„Übertrieben und nicht angemessen“
 

Stauforscher lehnt Tempolimit auf Autobahnen ab

Der Stauforscher Michael Schreckenberg hat die Vorschläge für ein Tempolimit auf Autobahnen kritisiert. „Bei den wenigen ausgebauten Strecken, die wir noch haben, und der besseren Fahrzeugtechnik, halte ich ein Tempolimit für übertrieben und nicht angemessen“, sagte der Verkehrsexperte.
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BERLIN. Der Stauforscher Michael Schreckenberg hat die Vorschläge für ein Tempolimit auf Autobahnen kritisiert. „Bei den wenigen ausgebauten Strecken, die wir noch haben, und der besseren Fahrzeugtechnik, halte ich ein Tempolimit für übertrieben und nicht angemessen“, sagte der Verkehrsexperte der Universität Duisburg-Essen am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa. Ein Tempolimit sei „nicht zielführend“.

Am Freitag waren Vorschläge einer von der Regierung eingesetzten Arbeitsgruppe bekannt geworden, die ein Tempolimit auf Autobahnen von 130 Kilometer pro Stunde sowie höhere Steuern auf Benzin und Diesel vorsehen. Die Arbeitsgruppe ist Teil der „Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität“ und soll Maßnahmen überlegen, mit denen sich die Klimaziele bis 2030 erreichen lassen. Auch die „Deutsche Umwelthilfe“ hatte wiederholt ein Tempolimit gefordert.

Laut Schreckenberg gebe es drei Argumente, die Befürworter eines Tempolimits anführten. „Das erste ist, Staus zu vermeiden. Das ist aber Quatsch. Die Entstehung von Staus ist nicht primär davon abhängig, ob ich 120 oder 160 fahre. Das zweite Argument ist der geringere CO2-Ausstoß.“ Doch auch dies treffe nicht zu, da sich die Fahrzeugtechnik und der Kraftstoffverbraucht verbessert hätten.

„Ob mit Tempo 100 oder 160 vor den Baum – ich bin in beiden Fällen tot“

„Das dritte ist die Verkehrssicherheit. Aber ob ich mit Tempo 100 oder 160 vor den Baum fahre – ich bin in beiden Fällen tot.“ Um Unfälle zu vermeiden, müßte die Politik gegen Ablenkungen von Fahrern etwa durch Smartphones vorgehen. Beim Klimaschutz sei es das größte Versäumnis, daß der öffentliche Personennahverkehr sträflich vernachlässigt werde. „Der öffentliche Verkehr muß gestärkt werden. Nicht nur viele Bahnhöfe sind in einem miserablen Zustand.“

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte die Überlegungen über ein Tempolimit und höheren Treibstoffsteuern strikt zurückgewiesen. Sie seien „gegen jeden Menschenverstand“ gerichtet, sagte er am Samstag. Zudem verschob er Mitte dieser Woche  das nächste Treffen der Arbeitsgruppe. (ls)

Tempolimit: Die EKMD reicht eine Petition dafür ein Foto: picture alliance/Marius Becker/dpa
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