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Über 22 Prozent: Steuerquote in Deutschland steigt offenbar auf Rekordniveau

Über 22 Prozent: Steuerquote in Deutschland steigt offenbar auf Rekordniveau

Über 22 Prozent: Steuerquote in Deutschland steigt offenbar auf Rekordniveau

Steuerquote
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Steuerquote könnte in diesem Jahr auf Rekordhoch steigen Foto: picture alliance/chromorange
Über 22 Prozent
 

Steuerquote in Deutschland steigt offenbar auf Rekordniveau

Die Steuerquote in Deutschland könnte in diesem Jahr auf ein Rekordhoch steigen. Zu diesem Ergebnis kommt der Wirtschaftswissenschaftler Heinz Gebhardt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Er rechnet 2017 mit einer Steuerquote von 22,3 Prozent.
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BERLIN. Die Steuerquote in Deutschland könnte in diesem Jahr auf ein Rekordhoch steigen. Zu diesem Ergebnis kommt der Wirtschaftswissenschaftler Heinz Gebhardt vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Er rechnet 2017 mit einer Steuerquote von 22,3 Prozent. Der Staat beanspruche seit der Wiedervereinigung immer mehr von dem, was pro Jahr erwirtschaftet wird, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Sollten Reformen ausbleiben, werde der Anteil des Steueraufkommens am Bruttoinlandsprodukt demnach bis zum Ende der nächsten Legislaturperiode auf 22,7 Prozent steigen, warnte Gebhardt. In seinen Berechnungen hat der Ökonom die 2017 in Kraft getretenen Steuerentlastungen wie höhere Freibeträge und Tarifverschiebungen bereits miteinbezogen.

Betriebe und Bürger verlieren Milliarden

Seit der erstmaligen Kanzlerschaft Angela Merkels (CDU) stieg die Steuerquote um 2,8 Prozentpunkte. Läge der Wert heute auf demselben Niveau wie 2004, könnten Betriebe und Bürger rund 90 Milliarden Euro pro Jahr mehr von ihrem Erwirtschafteten behalten.

Zu der Mehrbelastung hatte unter anderem die Erhöhung der Mehrwert- und der Versicherungssteuer um jeweils drei Prozentpunkte zu Beginn der ersten großen Koalition geführt. Zudem seien die gestiegenen Löhne, die nötig waren, um die Geldentwertung auszugleichen, nur verzögert oder nur zu einem Teil durch eine Steuertarifkorrektur ausgeglichen.

Kalte Progression trifft Geringverdiener

„Das inflationsbedingte Hineinwachsen der Steuerpflichtigen in höhere Progressionszonen (kalte Progression) begründet steuerpolitischen Handlungsbedarf, denn die hieraus resultierenden Mehrbelastungen lassen sich nicht durch eine höhere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit rechtfertigen“, mahnt Gebhardt.

Die kalte Progression treffe vor allem Geringverdiener verschärft, weil der Steuertarif im Anschluß an den Grundfreibetrag verringert wurde. Die Grenzbelastung sei besonders hoch, da die Abgabenlast mit jedem zusätzlich verdienten Euro steige. Aber auch im oberen Steuersektor sieht Gebardt Reformbedarf. Demnach greife der Spitzensteuersatz bereits bei Einkommen, die bei einer passenden Verteilung keine Spitzeneinkommen darstellten. (ls)

Steuerquote könnte in diesem Jahr auf Rekordhoch steigen Foto: picture alliance/chromorange
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