BERLIN. Rentner haben pro Kopf den meisten Wohnraum und sollen daher jungen Familien weichen. Dieser Ansicht ist der Gewerkschaftschef der IG-Bau, Robert Feiger. „Vielen Menschen wird im Alter, wenn Sie vielleicht auch alleinstehend sind, ihre Wohnung zu groß“, sagte der er gegenüber der Bild. Mit einer staatlichen Prämie bis zu 5.000 Euro solle diesen der Umzug in eine kleinere Wohnung ermöglicht werden.
In der Prämie enthalten seien Kosten für den Umzug, Renovierung und eventuelle Vermittlungskosten, betonte Feiger. Insbesondere in Großstädten fehle bezahlbarer Wohnraum. Laut statistischem Bundesamt stünden Rentnern pro Person durchschnittlich 64,7 Quadratmeter zur Verfügung. Bei einer Familie mit Kindern sind das 24,7 Quadratmeter. Es sei daher sinnvoll, wenn Rentner ihre Wohnungen räumen würden.
Trotz Überalterung 35.000 Wohnungen jährlich benötigt
Kritik an den Plänen kam vom Chef des Sozialverbandes SoVD, Adolf Bauer: „Im Einzelfall kann die Maßnahme sinnvoll sein. Aber kein Mensch darf sich gezwungen fühlen, seine Wohnung räumen zu müssen.“ Auch seitens der CDU kamen Vorbehalte: „Besser als Prämien wäre es, den altersgerechten Umbau von Wohnungen zu fördern“, wandte CDU-Bauexperte Karsten Möring ein.
Trotz Überalterung der Deutschen steigt deutschlandweit der Wohnbedarf. Nach Schätzungen des statistischen Bundesamtes müßten jährlich 35.000 Wohnungen neu gebaut werden, um den Bedarf zu befriedigen. (FA)