WIESBADEN. Grundnahrungsmittel sind in den vergangenen zwölf Monaten deutlich teurer geworden. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stiegen etwa die Preise für Kartoffeln um 30,7 Prozent. Auch für Milch (plus 19,2 Prozent), Butter (29,2 Prozent), Obst (plus 6,8 Prozent) und Gemüse (plus 6,6 Prozent) mußten Verbraucher tiefer in die Tasche greifen.
Insgesamt lag die Inflationsrate im September bei 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Strom verteuerte sich um 11,5 Prozent. Feste Brennstoffe, wie etwa Kohle und Holz, kosten im Durchschnitt 6,1 Prozent mehr als noch im September 2012. Die steigenden Lebensmittelpreise und die Euro-Krise machen sich nicht nur in Deutschland bemerkbar.
Armut in Europa nimmt zu
Nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes können sich 43 Millionen Menschen in Europa nicht genügend Essen leisten. In Großbritannien hat die Organisation deswegen zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg damit begonnen, Lebensmittel zu verteilen. Besonders in den von der Euro-Krise betroffenen Staaten Griechenland, Spanien und Italien hat sich die Zahl der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben, in den vergangenen Jahren deutlich erhöht.
In Spanien müssen knapp drei Millionen Menschen mit 307 Euro oder weniger im Monat auskommen. „Europa ist mit der schlimmsten humanitären Krise seit sechs Jahrzehnten konfrontiert“, sagte die Generalsekretärin der Föderation der Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften, Bekele Geleta. (ho)