DÜSSELDORF. Die griechische Regierung kann auf bis zu zwanzig Milliarden Euro an weiteren Kredithilfen hoffen. Die Finanzminister der Euro-Zone wollen sich am 12. November über eine Aufstockung der Kredite in Höhe von 16 bis 20 Milliarden verständigen, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Vertreter der Euro-Zone. Zusätzlich soll Griechenland ein Zinserlaß gewährt werden und die Zinslaufzeiten verlängert werden.
Als Bedingung für die zusätzliche Kredithilfe wird die Umsetzung der vereinbarten Reformen genannt. Ursprünglich sollte Griechenland spätestens 2014 einen Haushaltsüberschuß von 4,5 Prozent erwirtschaften. Dieses Planungsziel wird das Land nach neuesten Schätzungen aber erst 2016 erreichen. Eine Fristverlängerung, von der in Griechenland bereits ausgegangen wird, ist derzeit aber noch nicht offiziell von Vertretern der Euro-Zone beschlossen worden.
„Ich kann das nicht bestätigen“, äußerte sich Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) gegenüber der Welt zu den Berichten und zeigte sich verärgert, daß täglich neue Spekulationen über Griechenland angestellt würden. Der amtierende Präsident der Bundeszentralbank, Mario Draghi, lehnte gleichfalls eine Stellungnahme ab. „Ich kann diese Gerüchte nicht kommentieren.“ Eine mögliche Aufstockung der Kredite müßte erneut vom Bundestag beschlossen werden. (FA)